British Virgin Islands – Paradies mit WLAN und Big Mac

The Bath war gestern. Wir sind hinterher – standesgemäß – nach “Peter Island” gesegelt und haben dort in der Great Bay geankert. Das Bordflugzeug wurde mit nagelneuer GoPro auf einen Erkundungsflug ausgesandt, die Umgebung wurde bei der anschließenden Analyse der Bilder für annehmbar befunden.

Neben dem Peter jagten Tunas durch die Bucht, am Strand fing ein Fischer direkt vor unseren Augen vier schöne Exemplare. „Do you sell them?“ – „Yes, you wanna?“ – „Sure, will check with the cook!“

“We got 30 USD, how much do we get?” – “Tuna is 6 Dollar per pound! I will show you, how we sell fish in BVI.”

Mit diesen Worten griff der Fischer seine Waage, zeigte uns, dass sie auf “null” justiert war und lud neben den genannten vier Tunas noch einen weiteren, sehr großen in die Waagschale.

„That’s 8.5 pounds, normally 51 Dollar, I sell you for 30! That’s how we sell fish in BVI! Have a nice day!”

Die Nacht war vollmondbeschienen und absolut windstill.

Von Peter Island ging es weiter nach Salt Island zum Wrack der RMS Rhone. Das britische Postschiff wurde während der Beladung von einem Hurrikan überrascht: Der Kapitän entschied, auf offener See Schutz zu suchen, der Anker konnte jedoch nicht gelichtet werden, da er in Korallen festhing. Die Kette wurde gekappt, der Anker liegt noch heute an gleicher Stelle. Unter Volldampf lief die Rhone gegen den Sturm an, die 500 PS Maschine erlaubte jedoch nur, das Schiff auf der Stelle zu halten und kaum Fahrt nach Luv zu machen. Nach Stunden driftete die Rhone auf Salt Island und zerschellte am Black Point.

Das Tragische: Zu damaliger Zeit wurden Passagiere bei Sturm zur Sicherheit an ihre Betten gefesselt, damit sie nicht herausfallen. Die sich daraus ergebende Problematik beim Sinken des Schiffes muss nicht näher erläutert werden…

(Soviel zur historischen Bildung.)

Wir haben uns das Wrack angesehen und es machte uns als Segler unweigerlich etwas beklommen. Das Schiff war fast 100 m lang, man erkennt das Achterdeck, die Schiffsschraube, die Spanten, die Welle und Teile des Rumpfes.

Wir legten von der Mooring ab und segelten nach Road Town, Tortola. Hier gibt es 7 (!) Yachthäfen, von denen immerhin fünf tiefgangstechnisch für den Peter geeignet sind. Wir funkten eine Marina nach der anderen an, alle lehnten es ab, uns einen Liegeplatz zu geben: Ostern! Der Amerikaner hat Urlaub und segelt.

Ich habe noch nie erlebt, dass auf Kanal 16 durchgehend von 9 Uhr bis 18 Uhr Betrieb ist. Es gibt keine Pause, die länger als 20 Sekunden ist! Ständig ruft eine Charteryacht die nächste. Es geht meist um wichtige Fragen zu Angel- oder Taucherausrüstung, Mooringplätzen und Punscheinladungen. Es segeln hier geschätzt 3000 Charteryachten durch die Gegend, man benötigt keinen Schein zum Segeln. Das erklärt auch die Vorfahrtregeln, die hier von den KVR abweichen:

  1. Katamarane vor Monohulls.
  2. Wer „Sunsail“ auf dem Baum stehen hat, hat Vorfahrt.
  3. Wer „Moorings“ auf dem Baum stehen hat, hat Vorfahrt.
  4. Wenn „Sunsail“ auf „Moorings“ trifft, wird es spannend.
  5. Für alle übrigen (also nur für uns!) gelten KVR.

Da die Vorräte – insbesondere das Wasser – knapp wurden, mussten wir dennoch dringend einen Platz in einer Marina ergattern. Hier hilft das „dreist gewinnt“-Prinzip: Trotz vorheriger Ablehnung per VHF segelten wir unter Beachtung der BVI-Vorfahrtsregeln 1.-4. in den Hafen von Road Town. 50 Meter vor dem Steg von „Moorings“ funkten wir den Hafenmeister an, der uns antwortete, dass wir für „Noteinkäufe“ maximal 2 Stunden an sein Dock gehen dürften. Wir sollten an Brücke B anlegen.

Als wir an Brücke B fest waren, suchten wir den Hafenmeister auf. Dieser teilte uns mit, dass er von nichts wüsste und was wir denn wollten. Schnell wurde klar, dass die Brücke B nicht zu „Moorings“, sondern zu „Sunsail“ gehörte. Wieder Diskussion, wieder Sondererlaubnis. Die Einkäufer ziehen los.

Claas kommt nach 5 Minuten zurück: „Bei Footloose“ (Charterfirma Nr. 3) ist ein Platz für 55 Fuß in 4 Meter Wassertiefe frei. Zack. Bumm. Return.

Stadterkundung in Road Town: Es gibt auf Tortola 20.000 Einwohner. Und 250.000 Firmen. Check. (Für 1500 USD darf hier jeder eine „Limited“ gründen und haftet dann für die Firma mit einem Eigenanteil von 1 USD.) Die Stadt hat weniger Häuser, jedes Haus beheimatet jedoch mehrere große Firmen (die im Firmennamen so viele seriöse Adjektive verwenden, dass es schon wieder unseriös ist…)

So liegen wir nun – unter Vollmond – und genießen einen „Spezialcocktail“ von Michi: Er hat bei den Charterfirmen (die hiesige Infrastruktur ist gut) einen „Blender“ für 12V erstanden und mixt uns gerade Daiquiris aus Papaya und Pampelmuse.

Beste Grüße von Peter und Crew, denen es gut ergeht. Ole

Barbuda

Nach den erhabenen weit sichtbaren Vulkaninseln erhebt sich Barbuda nur flach über den Meeresspiegel und kommt erst auf den letzten Seemeilen in Sicht. Langsam verholen wir uns in eine große Bucht am Cocoa Point und sind in der Karibik angekommen. Türkisblaues Wasser und weißer Strandsand  mit Palmen erfüllen endlich jegliches Klischee der Karibik.

Mit dem Dinghi Shuttle geht’s an den Strand und der Grill wird angeworfen. Leider ohne Fisch, aber wir sind ja auch Segler und keine Angler. Die vorsichtshalber vorher an Bord genommenen Burger kommen auf den Grill und werden am Strand mit einigem Rum Punch  genüsslich verzehrt.

Am nächsten Tag geht es mit dem Cab Driver George über staubige Sandpisten zur Fregattvogelkolonie. Gekonnt umkurvt George auf der „Straße“ herumlungernde Esel. Geroge entpuppt sich als wahrer Touri-Guide und erzählt uns alles über die Insel. Am meisten beeindruckt mich ein Geschäftsmodell der Insulaner: Sie verkaufen den Sand, auf dem sie sitzen. Vielleicht was für zu Hause?

Mit einem Schnellboot geht es in der großen Lagune zu den Fregattvögeln. Die haben die Kunst des Fischens perfektioniert – sie lassen fischen. So sitzen sie zu Hunderten gelangweilt auf den Mangroven rum und lassen sich willig fotografieren.

Am späten Nachmittag geht’s  unter Großsegel dem Sonnenuntergang entgegen gen Philipsburg.

 

Sonnige Grüße vom Traumstrand,

Chrischi und die PvD-Crew

Seabreeze…it’s like a drink.

Mit dieser höchstinformativen Erklärung brachte uns heute die Bedienung des Admiral’s Inn auf Antigua einen Cocktail näher. Die erste Runde übernahm dankbarerweise die Wachführung und auch sonst hat die aktuelle PvD-Crew in Nelson’s Dockyard auf Antigua eine Zeit mit viel Spaß und schöner Aussicht verbracht.

In English Harbour liegend gabs zuerst zur Reaggae-Party auf den Shirley Heights mit entsprechendem Barbecuen und toller Aussicht auf Hafen und Sonnenuntergang. Inkl. Shuttle vom Lieblingstaxifahrer und Bob Marleys Hits. Dann die Benutzung der Freemans Bay, die eigentlich den lokalen Hotels vorbehalten ist, aber dennoch mit dem Dinghi erobert werden konnte. Zum Schluss noch etwas Arbeit am Peter, um für die nächsten Fahrten gewappnet zu sein.

Nun führt uns die Weg morgen in aller Frühe nach Barbuda, um von dort aus nordwärts zum Ende der Woche wieder in Sint Maarten anzukommen.

Für die PvD-Crew
Moni & Tim

Und dann kam der Präsident…

Verschlafen, nach einem ru(h)mreichen Abend, blinzeln die müden Augen der aufgehenden Sonne entgegen. Bas du Fort Marina.
Ein merkwürdiges Geräusch: Schnapp, schnapp. Pause. Schnapp. Auf der Grünfläche neben der „Capitainerie“ kniet ein Gärtner und schneidet vertrocknete Grashalme. Schnapp. Die spinnen, die Franzosen. Erstmal in den Salon setzen. Ein Stützkaffee später erneuter Kampf mit dem grellen Sonnenlicht beim Versuch, an Deck zu kommen.
Blick zur Capitainerie. Der Gärtner ist weg. Die quietschenden Bremsen einer Kolonne von Polizeiwagen, die direkt vor unserem Steg anhalten und ein Dutzend Polizisten ausschütten, zieht erst meine Aufmerksamkeit, dann meine Besorgnis nach sich. Es werden Straßensperren errichtet. Absperrband flattert im Wind, Funkgeräte rauschen.
Wir sind offenbar nicht der Grund für diesen Auftritt. Auf dem Weg zur Morgentoilette versperren uns die Beamten den Weg. „Access interdit!“ Aber Monsieur, wir wollen doch nur duschen! – Ach, das sind die Duschen? – *kurzer Funkspruch ins Handfunkgerät* – Der Weg zu den Duschen wird wieder freigegeben, es wurde wohl versehentlich das falsche Gebäude gesichert.
Zurück an Bord (die frisch gewaschene Wäsche ist auf dem Vorschiff zum Trocknen aufgehängt und stört wohl das Bild der TV-Kameras…). Daher kommt ein Mitarbeiter der Marina mit einem Dinghi längsseits. „Bitte die Wäsche entfernen, gleich kommt der Präsident!“ Der Peter liegt von Land aus gesehen hinter der Tribüne im Sichtfeld ;)…

Aber klar, wenn der Präsident kommt, dann räumt selbst der ASV mal auf.

Landgang auf Guadeloupe

Grün. Nach den von Blautönen in diversen Abstufungen geprägten Tagen ist nun grün couleur de la jour. Dichter Regenwald und Bananenplantagen, durchsetzt von hellgrünen Zuckerrohrfeldern, einigen Kaffee- und Kakaoplantagen.

Mit dem Mietwagen geht es in vier Gruppen über die Insel: Wasserfälle erklettern, baden in Süßwasserflüssen (wohltemperiert: 15°C), klettern auf dem Vulkan, Besuch einer Rumdestille „Ronny hat schon!“, einer Kaffeerösterei, Sonnenuntergang am Vieux Fort (Leuchtturm an der SW-Spitze der Insel), Strandgeliege in St. Anne oder ein kühler Drink in einer Bar unter Palmen. Man ist bemüht, es sich auf diese Weise erträglich zu machen. Erfolgreich.

Heute war Markttag, wir haben frisches Obst und Gemüse bester Qualität zu Schnäppchenpreisen erstanden (Notkauf!) und bereiten gerade einen Melonen-Salat. Gegen Abend geht es weiter nach Antigua, Nelsons Dockyard, wo wir schon zu den alten bekannten zählen (zumindest nach Aussage des Hafenmeisters bei der Reservierung).

Beste Grüße von der Petercrew!

Notaufklaren

Die Crew wird angewiesen, die Wäsche von der Reling zu entfernen, da der Ministerpräsident jeden Augenblick neben uns anlegt…

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Kampf mit dem Anker:

Wir fragen uns an den Les Saintes, ob wir von der Bordkasse eine Ankerwinsch finanzieren können. Weiterfahrt nach Point a Pitre in 1h.

 

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Amtssprache Französisch

Gestern Mittag sind wir nach einer schönen Nachtfahrt mit mitternächtlicher Geburtstagsfeier und morgendlicher Wiederholung derselben auf Guadeloupe angekommen. Da uns die Vorcrew empfohlen hatte, in der Bucht von Deshaies (sprich: Deschei*) zu ankern, suchten wir uns an diesem schönen und windigen Ort einen Platz. Kurz zuvor sahen wir aus der Ferne ein Schiff Richtung Antigua segeln, das uns irgendwie bekannt vorkam. Nach einem Blick aufs AIS war klar: Der alte Peter!

Des Nachmittags wurde das Peterchen zum Shuttle, sodass die mannigfaltigen Boutiquen schon sehr bald von ASVern bevölkert wurden.

Ein Teil der Crew besuchte den Strand hinter dem Berg, andere wanderten am Fluss entlang und wieder andere versuchten, im Hotel de Ville nach einem Mietauto zu fragen. Prinzipiell kann man all diese Frageversuche in folgendem Dialog zusammenfassen:

A (wie ASVer): „Do you speak English?“

L (wie local): “A little…”

A: “Do you know where … is?”

L: “Ähhh, oui (sprich: uäh; herausspuckend, schleudernd). Blablablablablablamembertblablablablablablablablablablabla.

– Pause –

Not here.”

A: “Merci beaucoup. Au revoir!”

Abends aßen wir dann gesammelt im Strandrestaurant “Le Madras” zu Abend. Der Koch erschien nach französischer Art erst um 19 Uhr, sodass nach Sonnenuntergang schon mal einen kleinen Punsch trinken konnten. So wurde die Menuwahl dann auch viel einfacher… Manche aßen Fisch, manche Fleisch und manche (vermutlich) eine andere Delikatesse, die an dieser Stelle aus Jugendschutzgründen nicht genauer erläutert wird.

Dank Kays hervorragenden Französischkünsten und dem Wohlwollen der Kellnerin wurde es ein schöner, aber etwas kühler Abend. Einige Crewmitglieder freuten sich geradezu darauf, endlich wieder zurück zum muckelig warmen Peter zu kommen.

Heute Morgen machte sich eine Gruppe auf, um den berühmten Jardin Botanique de Deshaies zu besuchen. Dort verbrachten wir ein paar angenehm schattige Stunden inmitten karibischer Blumen- und Vogelvielfalt.

Jetzt sind wir gerade wieder unterwegs und besuchen in wenigen Minuten mal kurz Pigeon Island, um ein wenig zu schnorcheln. Heute Abend wollen wir dann aller Voraussicht nach in einer Bucht der Inselgruppe Les Saintes ankern.

So viel für den Moment von uns!

A bientôt, Karin und die PvD-Crew

Frohe Weihnachten und vielen Dank!

Mit der diesjährigen ASV-Weihnachtskarte wünschen wir allen Vereinsmitgliedern, Sponsoren, Freunden und Verwandten ein fröhliches Weihnachtsfest und danken für die großartige Unterstützung bei unserer Flucht in die Karibik.

Wir freuen uns auf weitere sieben Monate voller spannender, interessanter und beeindruckender Erlebnisse am und auf dem Wasser. Allen Crew-Mitgliedern und Blog-Lesern wünschen wir ein gutes neues Jahr 2013!

Euer Orga-Team der Flucht in die Karibik

 

(Grafik: Juliane Dorn)