55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 29/55: Post auf den Azoren empfangen

Endlich ist es soweit! Mehr als die Hälfte der Wochen bis zur Karibik ist vergangen und das erste mal kann ich hier einen Artikel präsentieren, der nicht direkt die Karibik als Thema hat, aber auch unsere Reise thematisiert. Jan-Ole hat ihn geschrieben:

Das Peter Café Sport ist wahrscheinlich die berühmteste Bar im ganzen Atlantik. Es befindet sich in Horta auf der Azoreninsel Faial und diente schon immer Abenteurern auf der Durchreise als Zwischenstopp. Kurz nach der Eröffnung im Jahr 1918 waren es Transatlatikpiloten, die hier einen Tankstopp einlegten oder Wahlfänger die von Ihren ausgedehnten Fahrten zurückkehrten. Seit Eric Hiscok 1955 mit der Wanderer III dort von der zuvorkommenden Betreuung und Versorgung mit wilden Erdbeeren berichtet hat, kamen bis heute unzählige  Segler auf Langfahrt hinzu.

Weil hier viele Segler vorbeikommen und weil sich Post schlecht an ein in Fahrt befindliches Schiff adressieren lässt, hat der Peter, der Besitzer, hier eine Postlagerstelle eingerichtet. Schon die deutschen Weltumsegler Wilfried Erdmann und Bobby Schenk haben sich Ihre Post hierher senden lassen. Aus Ihren Büchern habe ich auch von diesem außergewöhnlichen Lokal erfahren und freue mich seit dem auf die erste Gelegenheit, entgegen der sonstigen Gewohnheiten der ASVer hier einen Gin Tonic zu trinken, mir die Geschichten anderer Blauwassersegler anzuhören und mir die weltweit umfangreichste Scrimshaw-Sammlung anzusehen. Es handelt sich dabei um Kunstwerke aus Wahlzähnen. Sie erzählen die Geschichten der Walfänger und zeugen von Freud und Leid dieser wagemutigen Zunft.

Vor der Abreise dürfen wir nicht versäumen, auch unseren Aufenthalt auf Faial auf die übliche Weise zu dokumentieren: Auf der Kaimauer von Horta haben sich mit bunten „Gemälden“ alle Langfahrer verewigt. Entweder mit einem Bild vom Schiff, einer Weltkugel mit der Reiseroute oder einem Logo, welches das Blog ziert. Trotz mangelnden künstlerischen Geschicks freue mich darauf, das Stadtwappen von Danzig neben den ASV-Stander zu malen und die Unterschriften der Crew darunter zu setzen. Danach nehme ich mir die dort für mich lagernde Post und lese Sie auf der dann beginnenden Etappe Richtung Porto.

Achso: Die Adresse von Peter ist übrigens:

Rua José Azevedo „Peter“, 9
9900-027 Horta

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 28/55: Fliegende Fische fangen

Von Andrea:

Nein, nicht mit Fliegen Fische angeln, sondern in der Luft fliegende Fische will ich fangen! Klassisches Angeln mit Rute und Köder wird bei unserer brausenden Fahrt über den Atlantik auch schwerlich möglich sein. Da machen es einem die kleinen fliegenden Fische schon leichter. In den tropischen und subtropischen Regionen des Atlantiks gibt es diese bis zu 30cm großen Fische aus der Ordnung der Hornhechtartigen. Dank großer Brustflossen können sie bis zu hundert Meter durch die Luft segeln. Schwung holen sie dabei mit der kräftigen Schwanzflosse. Meist segeln die Fische kurz über der Wasseroberfläche, sie sollen aber bis zu 5m hoch hinaus kommen! Da ist die Bordwand des Peter von Danzig doch kein Hindernis!  Ganz ungefährlich sind die fliegenden Geschosse mit durchaus 50 km/h allerdings nicht. Schon Thor Heyerdahl berichtet auf seiner Fahrt mit der Kon-Tiki, von den Fliegenden Fischen insbesondere nachts recht unerwartet mitten ins Gesicht getroffen worden zu sein. Glitschiger Weckgruß, falls man nichts ahnend auf der hohen Kante schlummert! Meistens sammeln sich die Fische aber über Nacht an Deck, von wo aus sie den Sprung zurück ins Wasser nicht mehr geschafft haben. Warum die Tierchen das tun? Ich denke, sie wollen auch mal den Horizont sehen, oder Ausschau nach schönen Segelschiffen halten. Die Wissenschaftler sagen, sie flüchten mit dem Gleitflug vor Fressfeinden unter Wasser. Tja, Pech wenn sie dann auf dem Deck des Peter von Danzig landen und von dort aus direkt in die Bratpfanne wandern. Viel dran ist an so einem Fisch nicht, aber ein kleiner Snack am Morgen sollte schon drin sein.

Wer nicht mit über den Atlantik segelt sondern erst in der Karibik an Bord kommt, hat auch dort noch gute Chancen, auf Fliegende Fische zu treffen. Insbesondere in den Gewässern rund um die östlichste karibische Insel Barbados segelt der ein oder andere Fisch durch die Luft. Gegrillt oder frittiert werden die Fliegenden Fische als lokale Spezialität in den Restaurants angeboten. Der Flying Fish ist sogar das Nationalsymbol von Barbados und wird auf die Dollarmünzen geprägt!

Dankeschön!

Wir haben heute die 4000-Besucher-Marke geknackt! Vielen Dank für das rege Interesse an unserem Blog! Wir freuen uns, dass unsere Mühen auf so viel Resonanz treffen und sind froh über jegliche Art von Artikeln von euch 🙂

Der Peter war übrigens schon auf einigen kleineren Reisen und ist bereit für die weite Welt!

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 27/55: Durch die Rendez Vous Bay auf Anguilla schlendern

Rendez Vous Bay – das mag jetzt beim ersten Mal lesen übertrieben romantisch klingen. In der Tat kann es das sein, muss es aber nicht.

Die Bucht auf Anguilla ist mit einem vier Kilometer langen Strand aus wunderbar weißem Sand gesegnet. Auf dem Bild an der Seite ist gerade noch das letzte Ende der Bucht zu sehen. Während beim laufen in leichter, topmodischer Badebekleidung die Füße im besagten weißen Sand versinken kann man übers türkisblaue Meer bis nach St. Martin sehen und den Anblick dieser extrem schönen Insel genießen.

Ein typischer ausgedehnter Spaziergang könnte folgendermaßen aussehen: Kurz vor Sonnenuntergang startet man am Anguilla Hotel Cuisin Art Resort, einem extrem noblen Schuppen mit kleinen Villas und Parkanlagen. Von dort geht man in Richtung Osten. Hier bekommt man – wir sind ja ein akademischer Seglerverein und immer für Bildung offen – direkt ein bisschen „Kultur“ mit, denn man läuft am Rendezvouz Bay Hotel vorbei. Dies ist das älteste Hotel der Insel und wurde 1962 von Jeremiah Gumbs gegründet. Herr Gumbs sorgte in den 60er Jahren dafür, dass Anguilla eine eigenständige Regierung bekam und dadurch unabhängiger von England wurde. Wen das genauer interessiert, der kann hier weiterlesen. An der Bar des Hotels könnte man einen kleinen Abend-Snack und einen Rum Punsch genießen, bevor man sich auf den Weg in Richtung Westen macht.

An diesem Teil des Strandes ist es etwas unruhiger. Das könnte an einer Location liegen, die auf jeden Fall einen Blick wert sein soll. Das Dune Preserve von Reggae Legende Bankie Banx (auf dem Bild rechts zu sehen), welches laut ELLE Magazine U.K. „The Region´s most artistically electic beach bar“ ist. Er selber hängt dort mit seinem Kumpel Bullett rum, macht Musik und schmeißt die Bar. Auf der Homepage werden drei Dinge genannt, die man dort auf jeden Fall tun sollte:

  1. Watch the most breathtaking Sunset ever
  2. Argue global economic policy with Bankie
  3. Learn to build a boat with Bullett

Mal schauen, ob wir das alles hinbekommen. Es klingt zumindest schonmal interessant.

Nach ein paar Bier oder Cocktails kann man sich nun auf den Weg nach Hause machen und die funkelnden Lichter von St. Martin im Mondschein bewundern. – Viel Spaß dabei!

Einige Informationen für diesen Artikel kommen von dieser Homepage. Wie ich bei weiterem durchlesen festgestellt habe ist sie extrem informativ und ich kann sie nur empfehlen!

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 26/55: Ein großartiges Barbecue am Strand veranstalten

Ich möchte euch noch einmal dringend daran erinnern, dass ihr alle einen Artikel schreiben dürft. Ich bin mir sicher, dass alle, die mitfahren irgendetwas Besonderes in der Karibik oder auf dem Weg dorthin vorhaben.

Nun zum eigentlichen Artikel von Heyka:

Der ASV in Kiel grillt gerne: Häufig wird am 31.12. ab- und am 01.01. angegrillt. Vor dem Segeln, nach dem Segeln oder auch sonst mal so – wer ein bisschen brutzeln will, findet bei uns eigentlich immer Gleichgesinnte. Oft eben auch in dicker Jacke und der im Wind fliegenden Asche ausgesetzt. Kiel ist eben nicht die Karibik und häufig ist oder wird es im Laufe so eines Barbecues auch einfach mal kalt.

Aber bald sind wir in der Karibik und dann möchte ich einen zünftigen Grillabend feiern, ohne dass es kalt wird. Ich möchte viele, viele tolle Sachen brutzeln. Mein großes Vorbild diesbezüglich heißt Ainsley Harriott.  Das ist ein Mensch, der mal eine Kochshow im englischen Fernsehen hatte oder auch immer noch hat, ich bin da nicht im Bilde. Er kommt  aus  Jamaika und hat viele unglaublich tolle Rezepte für das karibische Grillen gesammelt: In Rum und Limetten mariniertes Fleisch, in Rum marinierte Ananas und viele andere tolle Sachen, für die es in Kiel oft zu kalt ist (schon Mal probiert, bei 3 °C Außentemperatur Langustenschwänze zu grillen? Nein? Lass es.) oder einfach nicht die richtigen Zutaten zu bekommen sind. Aber in der Karibik sollten wir das lösen können und alles mal ausprobieren!

Ich möchte vor einem fabelhaften Strand ankern, mit dem Dinghy (heißt bei uns übrigens Peterchen) jede Menge gute Sachen und Grillkohle an den Strand bringen (dabei wird mind. einer nass, aber das macht nichts, das Wasser ist warm) und los geht’s. Gerne nehme ich auch einen der von Holger kürzlich beschrieben Sundowner dazu.

Und dann lassen wir es uns einfach nur gut gehen. Ich freue mich drauf!

Und für alle, die schon mal karibisch Grillen üben wollen: Hier gibt’s ein Buch mit besagten Rezepten!

Endlich fertig: Das Flucht-Logo!

Meine Damen und Herren, es ist soweit: Wir haben unser Logo!

Häufig war das Logodesign in unseren Orga-Runden Gegenstand langer Diskussionen (mit oder ohne Jahreszahl, mit oder ohne ASV-Schriftzug, ausgeschrieben oder abgekürzt oder ganz ohne Text?), nun ist die endgültige Version fertig. Die schlichte aber einprägsame Grafik wird in Zukunft nicht nur diese Webseite, sondern auch unsere sonstigen Veröffentlichungen, unsere Crewshirts und das eine oder andere ASVer-Vehikel (Bild folgt!) zieren.

Falls ihr die Grafik zur Gestaltung eigener FidK-Artikel oder Publikationen benötigt, tretet an Michi oder mich heran um jedes beliebige Dateiformat zu erhalten.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Michi, der für Idee und Umsetzung verantwortlich zeichnet!

Musikalisches Feature: the Jazzment

Heute liefen mir drüben bei MC Winkel die angenehmen jazzigen Klänge des holländischen Duos the Jazzment über den Weg. Freundlicherweise stellen die Jungs ihre Stücke entweder gleich kostenlos oder für ne schmale Mark zum Download ins Netz. Bei Soundcloud sind sie ebenfalls vertreten, daher hier direkt der Player zum Reinhören!

Und jetzt: Außenlautsprecher auf’s Deck, Cocktail in die Hand und schön entspannen! Das geht bei der aktuellen Wetterlage sogar direkt hier an der Kiellinie (prima zu sehen übrigens mit der Live-HD-Webcam bei KIEL.SAILING CITY).

Wieder freie Crewplätze – jetzt anmelden und mitsegeln!

In den letzten Tagen und Wochen gab es einige Bewegung in unseren Crewlisten. Spontane An- und Abmeldungen (die hoffentlich nicht zur Regel werden, da sie mit einigem Arbeitsaufwand für die Organisatoren verbunden sind) haben uns freie Plätze auf folgenden Etappen beschert:

  • 9 (hier benötigen wir leider wieder einen Wachführer oder eine Wachführerin)
  • 14 (Transaktlantiketappe von den British Virgin Islands über Bermuda bis zu den Azoren)
  • 15 (Azoren bis Porto)
  • 16 (Porto bis Southampton)

Details können wie gehabt unserem Etappenplan entnommen werden. Es gilt noch immer das Prinzip „first come, first sail“, auch für Gäste! Also: Jetzt sofort anmelden und einen Platz auf einer der Etappen sicher haben!

Auch die Nachrückerlisten sind merklich geschrumpft. Da wir weiterhin damit rechnen, dass sich Änderungen ergeben, kann es sich lohnen, sich jetzt für seine Wunschetappe anzumelden und den ersten oder zweiten Nachrückerplatz zu erhalten – die Chancen auf einen Crewplatz sind nicht schlecht!
Also: Wälzt eure Terminkalender, schreibt die Urlaubsanträge und kommt mit uns segeln!

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 25/55: Auf einer karibischen Sandbank „Das Ding“ durchspielen

Von Lutz:

„Das Ding“ ist eine Reihe von Liedersammlungen, in der mit jeweils etwa 400 Songs nahezu alles vertreten ist, was musikalisch gerade von Relevanz ist. Herausgegeben wird der mittlerweile dritte Band seit mehr als 12 Jahren von Andreas Lutz und Bernhard Bitzel. Die Liedersammlung erfreut sich höchster Beliebtheit, wie man in den einschlägigen Bestsellerlisten sehen kann, so war 2001 „Das Ding 1“ auf Platz 5 der Sachbuchbestsellerliste der ZEIT zu finden.

Was gibt es also nun Schöneres, als sich auf eine Sandbank oder unter eine Palme zu setzen und Lieder zu trällern? Langweilig würde es wohl nicht werden, denn wenn man davon ausgeht, dass wir etwa 4 Minuten für jeden Song brauchen, dann sind wir immerhin schon mal mehr als 26 Stunden am Stück beschäftigt. Was auf keinen Fall dabei fehlen darf ist „I’m Gonna Be (500 Miles)“ von den Proclaimers Gebrüdern, aber auch den ASV-Klassiker „Wenn die Bürger schlafen gehen“ müssen wir spätestens dort wieder aufleben lassen.

Allerdings wäre es nicht verkehrt, die alte Schiffsklampfe vom Peter von Danzig langsam durch etwas Neueres, besser Stimmbares zu ersetzen. Die alte Konzertgitarre hat schon bessere Zeiten gesehen, hat wahrscheinlich auch die eine oder andere Seemeile auf dem Buckel und der häufige Wechsel von warm, kalt, feucht, trocken macht jedes Instrument früher oder später unbrauchbar. Wer sich an dieser Stelle also dazu berufen fühlt, der Reise und natürlich auch für die nächsten Jahre dem Peter etwas Gutes mit einem Beitrag zu einer neuen Gitarre zu tun, der kann sich gerne an uns wenden. Ich denke, es sollte eine schlichte, robuste, Dreadnought Western Gitarre sein – wir werden sicher alle davon profitieren.

Dass einige von uns mit soetwas umgehen können, kann man auf dem folgenden Bild zwar nicht hören, aber vielleicht erahnen.