Mit Wind ist alles besser…

Nachdem uns die Sache mit der fast dreitägigen Flaute gehörig zum Hals raushing, geht es nun endlich voran! Bei Wind aus Südost und unter Klüver I und Fock haben wir gestern ganze 204 Meilen geschafft!

Mittlerweile hat der Wind noch etwas weiter südlich gedreht, sodass heute Morgen nach dem Pancake-Frühstück der Sturm-Spi gesetzt werden konnte.

Und jetzt sind es nur noch 160 Meilen nach Bermuda, was man insbesondere an den geradezu winterlichen Temperaturen merkt: Des Nachts schmeißt man sich in sein wärmstes Ölzeug, kauert sich auf Isomatten und unter Fleecedecken ein und es wurde gestern sogar eine sonst heiß begehrte Salonkoje wegen Unterkühlungsgefahr gegen eine muckelig warme Koje eingetauscht. So weit ist es schon gekommen!

Zum Abschluss noch eine höchst aufschlussreiche exemplarische Angabe zu den Maschinenstunden einiger Schiffe vor uns (mal ganz abgesehen von denen, die schon längst im Ziel sein müssen…): Im Vergleich zum PvD, der bisher 33,5 Stunden unter Motor gefahren ist, haben andere auch 60 Stunden und mehr auf dem Tacho.

Es zeigt sich also, dass wir uns auf einem Segelschiff befinden und nicht auf einem Motorsegler. Das Aufholen fällt uns segelnderweise doch auffallend leichter.

Schöne Grüße von Karin und der Peter-Crew!

Sargassum

Sie haben in den vergangenen Jahren traurige Berühmtheit erlangt, denn in den fünf großen Wirbelströmen der Ozeane akkumuliert der Plastikmüll unserer Generation. So auch im Nordatlantik, wo inmitten von Golf-, Kanaren-, Nordäquatorial- und Antillenstrom ein nahezu stromloses Areal existiert. Ein Paradies für ziellos treibende Zahnbürsten, Flaschen, Fender und kleine Spielzeugboote.

Doch schon lange vor unserer Zeit, damals, noch bevor es den alten Peter gab, beschrieben die Seeleute diese Gebiete. Die Deutsche Seewarte der Kaiserlichen Marine berichtet ihrem 1910 erschienenen Segelhandbuch für den Atlantischen Ozean, welches zum verlässlichen Bestandteil unserer Bordliteratur gehört:

„Es ist also südlich des 45. Breitengrades ein vollständiger in sich geschlossener Kreislauf der Strömungen vorhanden; in dem in der Mitte befindlichen, nahezu stromlosen Raum des Zirkels treffen wir die sporadischen Anhäufungen des schwimmenden Sargassums. Die treibenden Bündel des goldgelben Beerenkrautes kann man in diesem Raum bei hundert Reisen sicherlich mehr als zehnmal erwarten. Das Kraut, welches entschieden von den Küsten der Antillen stammt, wird dort hauptsächlich durch Stürme losgerissen. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Pflanzenbüschel, welche der Seemann im freien Meere auffischt, leben und auch ein gewisses, freilich geringes Wachstum zeigen, dass sie es aber nicht mehr zur Fruchtbildung bringen, wie an Ort und Stelle, wo sie angewachsen sind. Der Grund hierfür ist vielleicht Nahrungsmangel, da ja die Pflanze im Strom, in derselben Wasserumgebung, monatelang treiben. Ein Bündel Kraut dürfte von den Bahamariffen bis südwestlich der Azoren im Ganzen sicher ein Jahr wenigstens treiben, ehe es, von den Kalknetzen der Bryozoen umsponnen, langsam zu Boden sinkt. – Der Entdecker der Sargassosee ist Kolumbus; er spricht aber nicht wie seine Nachfolger Oviedo u.a. in übertreibender Weise davon, dass die Schiffe von den Tangmassen in der Fahrt behindert würden, wovon natürlich gar keine Rede sein kann.“

Es sei denn, das Schiff heißt Peter und mott mit studentischen Forscherherzen beladen durch die Flaute, als plötzlich ein solches Atlantikhighlight am Horizont erscheint…


Meeresbiologische Grüße von Bord.

Ps.: Ein Bericht aus der Vergangenheit bzw. von gestern. Aktuell brausen wir mit SE-Wind, Klüver/Fock und neun Knoten gen Bermuda.

Wann ist hier eigentlich Mittag?

Mittag ist der Zeitpunkt, an dem die Sonne auf einem Längengrad ihren höchsten Stand erreicht hat. Man sagt dann, dass sie kulminiert. Wollen wir jetzt bestimmen, wann die Sonne am 6. Mai 2013 auf 64°45` W kulminiert, müssen wir zunächst die Zeit (in UT1) bestimmen, bei der die Sonne auf dem 000° Meridian kulminiert. Den Ephemeriden des Nautischen Jahrbuches entnehmen wir den Zeitpunkt T=11:57 UT1. Jetzt dreht sich die Erde ja bekanntlich um die eigene Achse. Man kann sich aber auch vorstellen, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Diese Vorstellung findet man häufig in der Astronomischen Navigation, da sie an dieser Stelle zweckmäßig ist.

Ein Tag dauert 24 Stunden, daher kann man berechnen, dass sich die Sonne in einer Stunde um 15° um die Erde dreht (360°/24 h = 15°/ h). Da wir uns bei 64°45` W befinden benötigt die Sonne also vom 000° Meridian bis zu uns etwas mehr als 4 Stunden. In welcher Zeit die Sonne die verbleibenden

4°45` zurücklegt kann man ebenso berechnen, oder man schaut im Nautischen Jahrbuch nach. Die Winkeldistanz von 4°45` legt die Sonne demnach in 19 min  zurück. Damit ist bei uns 4 Stunden 19 Minuten später Mittag als auf dem 000° Meridian also um 16:16 UT1.

Zu Mittagszeit messen wir dann die Höhe der Sonne mit dem Sextanten und berechnen daraus die beobachtete Höhe (hb). Daraus berechnet sich die Breite: phi = 90°-hb+delta, wobei delta die Deklination für die Mittagszeit des 06.05.13 aus dem nautischen Jahrbuch ist. Mit diesen Daten kann man die Mittagsbreite bestimmen, was auch mit einer Ungenauigkeit von 12 Meilen hingehauen hat. Größere Probleme ergaben sich dabei dadurch, dass die Sonne fast im Zenit stand, so dass der korrekte Winkel schwer zu messen war.

Jetzt 13:32 MESZ befinden wir uns auf 23°25’ N und 064°28` W. Dabei weht der Wind mit 8 kn aus ESE. Wir machen mit G1 und vollem Groß leider nur knappe 5 kn. Daher werden wir gleich mal versuchen den schwarzen Peter zu setzen.

Schöne Grüße vom Peter,

Nils

Ententeich, erster Tag

Etwas mehr als 24 Stunden sind wir jetzt unterwegs in Richtung Bermuda. Und es zieht sich… Es sieht hier nämlich fast genau so aus, wie bei Flaute auf der Ostsee. Nur dass das bleierne Wasser hier hübsch bläulich ist. Gemäß der ARC Europe-Regeln, die wir an Bord des Segelschiffes Peter von Danzig regelmäßig lauthals kritisieren, darf motort werden. Was dazu führt, dass die stärker motorisierten Schiffe mit an den Seezaun gezeiserten Dieselkanistern bei diesem Wetter klar im Vorteil sind. Vor Allem wenn man bedenkt, dass die Regatta nach genau einer Woche abgebrochen wird und dementsprechend ein durchschnittliches Etmal von 120 Meilen wünschenswert wäre – was mit wenig Wind durchaus… aber warten wir’s ab.

Der Start gestern Mittag um 12 Uhr verlief aber erstmal ganz in unserem Sinne: Noch war einigermaßen guter Wind da, den wir nutzten, um wenige Meter nach Überquerung der Startlinie ein Foto vom gesamten Regattafeld zu machen – von vorne natürlich. Aber schon bald mussten wir recht verdutzt feststellen, dass die ersten Schiffe ihre Genuas wieder einrollten und zwischen den Inseln durch und auf den offenen Atlantik hinaus motorten. Im ersten Augenblick belächelten wir diese Teilnehmer, doch schon bald sahen wir uns selber gezwungen den Motor zu starten, um aus der Windabdeckung der US Virgin Islands heraus zu kommen.

Und dann war tatsächlich etwas Wind da, der zum Spifahren (Sparkassen-Spi) durchaus ausreichte. Bis ca. 20 Uhr… Dann ging der Motor wieder an und wir schipperten durch die wetterleuchtende Nacht – umgeben von immer noch ziemlich vielen Schiffen. Während dieser ersten atlantischen Nachtwache wurde uns dennoch nicht langweilig, da wir jedes noch so kleine Windfeld ausnutzten, um mal wieder versuchsweise Segel hochzuziehen.

Nachdem wir heute den Vormittag über noch mehrere Stunden motort sind, gab es eben eine Badepause im erfrischend kühlen Wasser. Haie haben wir keine gesehen, aber Michi wurde nach eigenen Aussagen von einem etwa vier Zentimeter großen Fischlein schwungvoll angeschwommen. Sowas!

Ich höre gerade Winschgeräusche! Man hat beschlossen, dem gerade aufkommenden leichten Westwind mit dem schwarzen Spi entgegenzutreten.

Atlantische Grüße von Karin und der Peter-Crew

Hinter den Kulissen…

… tief in der Navi, bei 33°C und dem vertrauten Geruch von Diesel, wurden Wind, Wetter und Strömungen analysiert und verwegene Pläne geschmiedet. Die Leser dieses Blogs erhalten nun exklusiven Einblick in unsere geheimsten Pläne.

Nach den Gewichtsersparnismaßnahmen (nie hatte der Peter so wenig Tiefgang) nun zum Wetter, zum Strom und zum Routing:

Die Karte zeigt den Bodenluftdruck im nördlichen Teil der Karibik. Die Virgin Islands sind die Inseln rechts am unteren Rand. Bermuda liegt ziemlich genau nördlich davon auf dem 32. Breitengrad. Auf den ersten Blick wird deutlich: Die Isobaren sind spärlich gesäht, was leider eng mit der erwarteten Windgeschwindigkeit verbunden ist. Ein Tiefdruckgebiet ist vor kurzem nördlich von Bermuda vorbeigezogen, das nächste hängt noch über Florida fest und wird uns keinen Wind liefern.

Der Blick in die Grib-Files macht die Lage noch deutlicher:

Dieses Bild zeigt die Vorhersage für Samstag, den 04.05.13 um 18 Uhr UTC, was unserer Startzeit (12:00 LT) entspricht. Mit Hilfe von befiederten Windpfeilen (halbe Feder = 5 kn, ganze Feder 10 kn, usw.) und einer Falschfarbskala werden hier Windrichtung und Stärke dargestellt. (Anmerkung, vereinfacht: ab etwa 12-15 kn Wind läuft der Peter schon ganz gut…) Das Tiefdruckgebiet aus Florida hat sich zwischenzeitlich abgeschwächt und in das Gebiet nördlich der Dominikanischen Republik verlagert. Es bringt hier alles durcheinander (stört den Passat) und wir werden zum Start schwachen SW-Wind (<10 kn) bekommen. Bermuda ist auf dem Bild oben im oberen, rechten Drittel zu erkennen, schräg unter der Isobarenmarkierung „1014“.

Obige Abbildung zeigt den von der ARC vorgegebenen Kurs für die ersten Meilen bis auf den offenen Atlantik: Thatch Island und Jost van Dyke an Steuerbord, Great Tobago an Backbord lassend. Bei SW-Wind wird daher morgen mit weißen (großen) Segeln gestartet. Die US Virgin Islands liegen natürlich im Weg (also im Wind) und werden das Vorankommen erschweren. Zusätzlich werden lokale Land- und Seewindgefüge, kombiniert mit den sich stochastisch bewegenden Charterbooten dafür sorgen, dass uns nicht langweilig wird.

Die weiteren Aussichten: Sonntag, gegen Mittag Ortszeit, verschlechtert sich die Lage noch. (Anmerkung: Kreissymbole in den Grib-Files bedeuten, dass keine Windrichtung feststellbar ist). Wir werden vermutlich am Sonntag irgendwo nördlich der BVI parken, vom Antillenstrom langsam in westliche Richtung vertreibend. Ihr dürft gerne an uns denken.

Apropos Strom: Wenn wenig Wind ist, wird der Einfluss des Stromes immer wichtiger. Nils als Elbsegler wird da sicher zustimmen. Nach einiger Recherche im Internet wurde ein Service entdeckt, der kostenlose, tagesaktuelle und hochauflösende Grib-Files der Atlantikströmungen bereitstellt. Fernab vom Golfstrom bewirken Antillenstrom, Wind und unterschiedliche Wassertemperaturen dennoch bemerkbare Ströme und Wirbelströme, die sogenannten „Eddies“. Das nachfolgende Bild zeigt einige, die uns in den ersten Tagen begegnen werden, hier erkennt man Strömungsgeschwindigkeit von ca. 0,3 – 0,6 kn. Ob und wie wir diese Informationen tatsächlich nutzen können, wird sich zeigen. Dank Inmarsat haben wir sie (genau wie Wetterkarten und Grib-Files für den Wind) jederzeit verfügbar.

Die weiteren Aussichten:

Am Montag (s.o.) könnte sich dann langsam östlicher Wind durchsetzen, der allerdings nur sehr schwach ist und dann südlicher dreht, je weiter nach Norden wir kommen (wie es sich an der SW-Seite eines Hochs gehört).

Dienstag gegen Mittag besteht dann (am 3. Tag) nach derzeitiger Prognose erstmalig eine gute Chance auf Wind aus der richtigen Richtung mit einer guten Stärke. Da diese Prognose mehr als 72h in der Zunkunft liegt, ist sie wie alle weiteren Aussagen zur Wetterentwicklung derzeit als vage einzustufen. Wir werden also zusehen, wie wir mit den Bedingungen, die wir vorfinden, zurechtkommen und darüber sicher an dieser Stelle berichten.

Schließen möchte ich den Bericht mit den Worten von Nils abschließen, der nach dem Wetterbriefing richtig erkannte: „Im Endeffekt ist das eigentlich auch alles egal. Hauptsache, wir fahren in die richtige Richtung.“ Danke, Nils.

Wir freuen uns auf die Überfahrt!

Ole für die Crew des PvD.

It’s Regatta Time!

Vier Tage Vorbereitung. Der Mast ist gecheckt, der Ruderquadrant überprüft und die Segel sind entflust.

Jetzt zählt jedes Gramm! Unwichtige Dinge wurden von Bord getragen – 50 kg Gewichtsersparnis. Die Tankanlage wurde dahingehend modifiziert, dass der Peter jetzt auch mit Ballasttanks ausgestattet ist. Die Klopumpe wurde geputzt und entkalkt – weitere 4 kg eingespart. Alle Konservendosen wurden abgeschmirgelt. Dies brachte eine Gewichtseinsparung von immerhin 6 kg! Alle Mehltüten wurden in eine große umgestaut, ähnlich wurde mit Reis und Nudeln, Salz, Pfeffer, Thymian und Koriander verfahren, um das Gewicht der Verpackungen zu sparen. Das Obst wurde geschält und jedes Gramm Kartoffelschale über Bord gefiert – weitere 4 kg gespart! Das Werkzeug wurde so gut es geht entrostet – Gewichtsersparnis von immerhin 50 g. Weiter ging es mit persönlichen Ausrüstungsgegenständen: Alles Unwichtige vom Boot und ab in den Container. Was blieb: 1 T-Shirt und eine Hose (kurz) pro Person. Zudem wird Ölzeug ab sofort geteilt. Welch Überfluss, wenn jeder eins hat – es wir ja sowieso in Wachen gefahren. Und genau wie die Kojen wird nun auch mit dem Ölzeug verfahren: Es wird einfach „warm“ gefahren…

Schließlich wurden alle überflüssigen Pflegemittel entsorgt. Der Crew bleibt eine Zahnbürste – selbstverständlich haben wir den Stiel gekürzt – aber wir gehen ans Limit, auch die Borsten wurden auf ein regattataugliches Maß von 0,5 mm gekürzt.

Gripfiles sind aus dem Netz geladen – es wird flau. Genaue Routenplanung steht noch nicht fest. Außerdem gilt absolute Verschwiegenheit gegenüber anderen Crews und der Außenwelt, wir sagen nichts, wir schotten uns jetzt – 18 Stunden vor dem Start – von allen ab. Die Luft unter Deck kocht, die Nerven sind bis zum Zerreißen angespannt.

Wir haben Spaß! Wir sind bereit! Wir sind schnell….  und heiß!

Schöne Grüße an alle, die mitfiebern –

für die ARC Europe-Crew des PvD,

Nils

Sicherheitstraining

Dienstag und Mittwoch standen unter dem Zeichen verschiedener Sicherheitstrainings, die wir teilweise eigenständig an Bord, teilweise im Rahmen von Vorbereitungsseminaren der ARC absolvierten.

Die Arbeiten am Schiff sind nun abgeschlossen und die Crew gönnt sich ein wenig „Privatzeit“, bevor es morgen um 10 Uhr in Richtung der Startlinie losgehen wird.

Start ist um 12 Uhr LT, es ist allerdings sehr wenig Wind angesagt. Scherzhaft munkelt man hier am Steg die beste Vorbereitung für das Rennen sei die Investition in Dieselkanister. Das wir dennoch umfangreichere Vorbereitungen – vor allem zum Thema Sicherheit und Notmanöver – getroffen haben zeigen folgende Bilder.

 

Nanny Cay – Ein paar Fotos…

…wie angekündigt hier ein paar Bilder von Bord und der näheren Umgebung.

Rezeptvorschlag: Fisch auf eigenem Grill (Dauer: abendfüllend)

(Kleiner Nachtrag…)

Man nehme einen menschenleeren Strand am Rande einer malerischen Ankerbucht (z.B. Great Harbour auf Peter Island). Es empfiehlt sich Korallenschotter als Untergrund, da sich Sand noch Wochen später auf dem Schiff wiederfindet und grobe Steine für das postfutterale Dösen eher ungeeignet sind. Der Strand sollte weiterhin über einige gröbere Steine (für den Grill) und ausreichend trockenes Holz (für das Feuer…) verfügen.

Grillaufbau (Dauer: ca. 30 Min.), siehe Zeichnung:

Der Grillplatz soll nicht zu weit vom Ufer entfernt sein, um das Ablöschen am Ende des Abends zu erleichtern. Weiterhin ist auf ausreichenden Abstand zur ggf. sehr trockenen Ufervegetation zu achten. Der Grundriss sollte an die Form des Rostes angepasst werden (in diesem Fall kreisförmig, Ø 750 mm). Die Primärsteinlage wird doppelreihig angelegt, um ausreichende Standfestigkeit für die Sekundärsteinlage zu gewährleisten. Um übermäßige Luftzufuhr zu verhindern, werden die Hohlräume zwischen den Steinen mit Schotter aufgefüllt. Die Gesamthöhe der Konstruktion kann an die persönlichen Vorlieben und den Köperbau des Grillmeisters angepasst werden.  Mit den in der Zeichnung vorgeschlagenen Höhen für Glutbett und Unterrostfreiraum wird an dieser Stelle ein Gesamtmaß von 4,5 dm empfohlen. Sollte es wider Erwarten nicht möglich sein, das Rost stabil auf dem mühsam erbauten Steinkranz zu positionieren, empfiehlt sich die Verwendung eines Querträgers aus hartem Kernholz lokaler Bäume. Es ist ratsam, mit der Auflage dessen bis zum eigentlichen Beginn der Nahrungszubereitung zu warten, um ein vorzeitiges Ableben der Verstrebung zu vermeiden.

Das zu sammelnde Brennmaterial muss trocken und brennbar, sowie mit Bordmitteln leicht zu zerkleinern sein. Im Verlauf des Anfeuerns werden Scheite mit zunehmendem Durchmesser verwendet, weshalb der versierte Grillvorbereiter zuerst das Kleinholz heranschafft und sich nach dem Entzünden der Flammen um die gröberen Stücke kümmert. Der Holzvorrat ist großzügig für einen langen Abend zu bemessen.

Anheizen und Glutbildung (Dauer: 1-3 h, je nach Motivation):

Ein motivierter Anheizer sollte in der Lage sein, die erforderliche Glut in kurzer Zeit zu erschaffen, während sich der Prozess bei einem designierten Kokelfreund deutlich in die Länge zieht. Nach dem Entzünden der Flammen mit Hilfe von getrockneten Palmenblättern (Kokosfasern glimmen nur und sind nicht geeignet) ist zuerst ein helles, heiß und schnell brennendes Feuer zu schüren, welches die Steine aufheizt und zügig einen ordentlichen Glutgrundstock erzeugt. Dabei ist es hilfreich, die Holzstücke so bald wie möglich zu zerkleinern, bevor diese komplett durchbrennen. Abschließend hat sich die Hinzugabe von einigen Stücken tropischen Hartholzes bewährt, um eine starke abschließende Schicht grober Glutstücke und besonderes Karibikaroma zu erhalten. Sind alle Stücke zerkleinert und ist die Temperatur auf Rosthöhe weit genug gesunken, kann die Zubereitung des Abendessens beginnen.

Zubereitung und Verzehr (Dauer: jeweils ca. 1 h):

Fisch marinieren, Filets, Steaks o. ä. schneiden und zu gegebener Zeit auf den Grill legen. Nach ausreichender Garzeit unter Dazugabe von gebackenen Kartoffeln, Tomatensoße und Krautsalat verzehren und genießen. Dazu reicht der anspruchvolle Smut white wine. Als ersten Nachtisch gibt es gebackene Banane.

Nachbereitung (Dauer: sehr variabel):

Der Fisch ist verzehrt und nun wird das restliche Feuerholz nach und nach aufgelegt, um entsprechende Lagerfeuerstimmung zu schaffen und dazu entsprechende Getränke und Kuchen (zweiter Nachtisch) gereicht. Nun zahlt sich die sorgfältige Wahl des Grillplatzes aus, wenn das oben genannte postfutterale Plauschen/Dösen/Schlummern ohne großartige Verrenkungen und Rückenschmerzen möglich ist. Dazu das übliche Programm: Mondschein, Grillenzirpen, Wellenplätschern, laue Nachtluft etc.)

Vor der Rückkehr zum Schiff benötigt diese Grillvariante auf Grund der großen Glutmenge ca. 10 Schlagpützen Wasser, um völlig zu erlischen. Zum krönenden Abschluss wird das Beiboot mit den Grillutensilien beladen und schwimmend zurückbefördert (spart Sprit und Lärm).

Der Kokelfreund (Martin) für PvD und Crew

Atlantikvorbereitungen

Der Peter liegt in Nanny Cay (was anhand der Webcam auf http://www.nannycay.com/webcams/) nachvollzogen werden kann und die Crew beginnt mit den Reparatur- und Verbesserungsarbeiten an und unter Deck, um das Schiff auf die ARC Europe vorzubereiten. Bei absoluter Windstille und sengender Sonne ist dies in jedem Falle schweißtreibend… Wir werden in der Mittagszeit eine Pause einlegen und den Pool und den Strand der Marina testen, Fotos folgen in Kürze!