Heute gibt es gute Neuigkeiten mitten vom großen Ozean zu berichten, wobei das „mitten“ seit den frühen Morgenstunden wörtlich zu nehmen ist. Pünktlich zur Fertigstellung der 17-seitigen „Mid-Ocean News“ kam letzte Nacht nach eintägiger Flaute endlich wieder schöner Segelwind auf, sodass wir nun schon seit mehreren Stunden mit mehr als 9 Knoten unter Klüver I, Fock und Groß im ersten Reff ganz manierlich dahinfegen. Das wurde aber auch Zeit! Irgendwie habe ich mir diesen Atlantik streckenweise etwas windiger vorgestellt. Doch mit all diesen Ereignissen ist der Bericht noch nicht abgeschlossen. Während des Frühstücks heute Morgen wurde wildes Geschrei an Deck angestimmt: „30 Grad abfallen! Alle Mann an Deck! Macht die Boote klar und bereitet die Harpunen vor…!“ (Man merkt vielleicht, dass die Lektüre von Moby Dick bei einigen Crewmitgliedern tiefen Eindruck hinterlassen hat.) Und da waren sie tatsächlich, die Wale! Oder zumindest einer. Ganz hinten am Horizont. Ok, man hat zumindest den Blas gesehen. Aber den dafür ganz deutlich… Und zu guter Letzt noch eine Anmerkung zur Fischversorgungslage auf dem Peter: Wir angeln jetzt immer nur noch von 16.45 – 17.15 Uhr. Das genügt vollkommen, um pünktlich zum Abendessen etwa sechs Pfund feinsten Thunfisch auf den Teller zu bringen. Ihr wisst ja – ein gutes Seepferdchen hüpft immer nur so hoch, wie es darf.
Viele Grüße von Schiff und Crew, Karin