Nach einigen technischen (kaputter USB-Stick und erst mal keine Fotos) und wettertechnischen Rückschlägen (besser bekannt als Heimreise: Sint Maarten 27°, Sonne gefolgt von Hamburg -2°C Schneeregen; damit muss man sich erst mal anfreunden) möchten wir euch nun als Nachtrag zu Etappe 10 noch einmal von Anguilla berichten.
Auf Anguilla haben wir uns einen Landtag gegönnt um uns diese schöne kleine Insel einmal genauer anzusehen. Der erste Abend begann in dem Örtchen Sandy Ground (und mehr ist es wirklich nicht) an der Raod Bay, wo wir einen Ankerplatz gefunden hatten und eh einklarieren mussten. Hier machten wir uns auf die Suche nach einer Bar, und zwar nach einer bestimmten Bar, dem „Pumphouse“. Diese ist laut eines hier im Blog erschienen Berichts von Ansgar eine der coolsten Bars in der Karibik. Das mussten wir uns also mal ansehen. Auch wenn Sandy Ground nur gefühlte 3 Straßen und einen schönen Strand hat, fanden wir das „Pumphouse“ nicht sofort und hielten deshalb am Straßenrand ein Auto an. Man stelle sich also folgendes Situation vor: Im Dunkeln stehen 10 Typen wie wir an einer öden Landstraße in der Pampa, 2 ganz große vorne und versuchen ein Auto zu stoppen. Und der Typ bleibt stehen. Das ist sicherlich nicht überall in der Karibik für Autofahrer empfehlenswert. Ein freundlicher Rastamann erklärte uns den Weg und wünschte uns noch einen tollen Abend. Das wir unsere Bekanntschaft im Laufe der Geschichte nochmal treffen sollten, wussten wir da noch nicht, aber dennoch erzählt dieses Erlebnis ein bisschen was über Anguilla. Anguilla ist im Gegensatz zu ihrer Nachbarinsel Sint Maarten eher verschlafen, sie hat verhältnismäßig wenige Einwohner, so dass jeder jeden kennt und gilt als eine der sichersten Inseln der Karibik. Eine Einwohnerin erzählte mir, dass sie findet, es sei ein bisschen so, als wäre in Anguilla die Zeit in den „guten alten Zeiten“ stehen geblieben. Es gibt kaum Kriminalität, die Leute sind entspannt und freundlich und niemand schließt seine Türen ab, weil man nichts zu befürchten hat. Ein toller Platz. Aber wir wollten ja ins „Pumphouse“. Mit der Wegbeschreibung konnte nichts mehr schief gehen und kurze Zeit später fanden wir uns in der Tat in einer ziemlich coolen Bar wieder. Ein Reggaeband, die live spielte, und ein Rumpunsch, der sich gewaschen hatte (ca. 2/3 weißer Rum und ein bisschen Saft zur Dekoration) bescherten uns einen lustigen Abend.
Am nächsten Tag brachen wir in kleinen Gruppen zur Erkundung der Insel auf und verabredeten uns alle zusammen für den Nachmittag in der Rendezvous-Bay. Ich habe mir die „Hauptstadt“ The Valley angesehen, allerdings ist selbige eher übersichtlich, was angesichts der Größe von Anguilla nicht verwunderlich ist.
Die Rendezvous-Bay ist einer von Anguillas Stränden, für die die Insel bekannt ist. Der Sand ist weiß und unglaublich fein, das Wasser ist kristallklar und hat eine Farbe, wie die einer Falsche Bombay Saphire, also einfach wunderschön. Ein Ort, an dem „dort sein“ durchaus eine adequate Beschäftigung ist.
Und hier liegt das „Dune Preserve“, eine Strandbar, die euch vielleicht schon mal in unseren „55 Sachen“-Artikeln begegnet ist. Und ich korregiere mich, es ist nicht eine Strandbar, es ist die Strandbar. Gründer und Inhaber der Bar, Reggaemusiker Bankie Banx nennt sie auf seiner Homepage „the coolest place on the planet“, und vermutlich hat er Recht. Er hat die Bar selbst gebaut und entworfen, viele Teile der Bar sind aus Strandgut gemacht, und das ganze setzt sich wie ein Puzzel zu einem Gesamtkunstwerk zusammen. Man kann direkt an der wunderbaren Rendezvous-Bay sitzen, essen, Musik hören und einfach diesen unglaublich entspannten Ort genießen. Regelmäßig gibt es Livemusik (z.B. vom Meister selber) und jährlich findet das „Moonsplash“ Festival statt. Irgendwie ist dieser Ort unbeschreiblich cool und die beste Lösung ist, wenn ihr hinfahrt und euch das anseht, ernsthaft.
Hier haben wir dann also den Rest des Tages verbracht, Rumpunsh und Barbecue genossen (Einladung des Schiffers, Stichwort Captain’s Dinner), einfach super.
Bankie Banx ist uns übrigen schon mal am Anfang der Geschichte begegnet: Er war der Mann im Auto, der uns den Weg erklärt hat. Anguilla ist eben in vielerlei Hinsicht ein Dorf.
Irgendwann war leider auch diese Abend uns unsere Zeit auf Anguilla zu Ende und am frühen morgen des nächsten Tages haben wir uns auf nach Dog Island gemacht: Eine private Insel, die zu Anguilla gehört und für ihren Strand berühmt ist. Und ja, der ist auch nicht schlecht.
Heyka für die Petercrew/ Etappe 10