Nach einem segelreichen Tag und einer motorlastigen Nacht kamen wir gestern morgen in Cienfuegos an. Die Stadt begrüßte uns mit einem Leuchtturm, welcher von einem wunderschönen Sonnenaufgang begleitet wurde.
Nachdem wir festgemacht haben, ging es ans Erledigen verschiedener Dinge. Teilweise erfolgreich, vorwiegend aber leider nicht. Das mit den Besorgungen in Kuba gestaltet sich meist schwieriger als erhofft und so leben wir den kubanischen Alltag- freuen wenn man etwas bekommt und achselzuckend hinnehmen wenn es anders kommt als gewünscht.
So haben wir nun wieder fast volle Wassertanks aber konnten dafür nicht mit Süßwasser duschen, denn wir haben
womöglich den Tank des Hafens vollständig gelenzt.
Anschließend haben wir uns in Kleingruppen die Stadt angeguckt. So sind Bene, Ivo und ich zuerst einmal zum bummeln in die Haupteinkaufsstraße gegangen, wo wir andere ASVer getroffen haben. Mit Moritz sind wir dann in ein Laden gegangen, in dem man kubanischen Rum und Zigarren kaufen konnte. Im Vergleich zu normalen Einkaufsläden erstrahlen diese in Hülle und Fülle. Für uns als mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln voll ausgestattete Touristen sind die leeren Einkaufsläden zwar nicht allzu relevant, es bestürzt uns aber doch sehr zu sehen, wie es hier damit aussieht und wie knapp oder überteuert alltägliche Dinge sind. Dennoch schätzen wir es sehr, dass wir hier sein können, denn es lässt uns unter anderem für so viele alltägliche Dinge dankbar sein und lässt uns „einfache“ Dinge mehr wertschätzen.
Nachdem sich die Wolken, welche augenscheinlich nach einem großen anstehenden Regenschauer aussahen, verzogen hatten, sind wir zum Parque José Martí gegangen. Dies ist ein wunderschöner Park, mit vielen Alten Bauten und Bäumen rundherum. Dort haben wir dann die Franzosen Margot und Arthur, welche wir schon aus Santiago de Cuba kannten, getroffen.
Sie fragten uns, ob wir mit ihnen zu einer rooftop bar gehen wollten um mit ihnen etwas zu trinken. Die rooftop bar entpuppte sich als Restaurant mit einem Balkon, zwar nicht das gleiche aber dennoch sehr schön! Für uns gab es wahlweise Saft oder Drinks, die wie bisher immer in Kuba ordentliche Umdrehungen hatten.
Danach sind wir wieder in Richtung Hafen gelaufen. Eigentlich wollten wir ein örtliches taxiartiges Fortbewegungsmittel nehmen, nämlich ein elektronisch angetriebenes Lastendreirad mit Sitzmöglichkeiten auf der Ladefläche, doch anders als in Santiago de Cuba waren die Fahrer nicht so touristenfixiert und so sind wir die Strecke wieder zurückgelaufen.
Aufgrund der geringeren Hitze und kurzweiligen Gespräche mit den Franzosen kam uns die Länge der Strecke deutlich kürzer vor.
Auf halber Strecke trafen wir dann auch noch Malou und Lennart.
Während Ivo und Bene auf direktem Wege zum Hafen gegangen sind, sind Malou, Lennart und ich noch einen kleinen Schlenker gelaufen um noch mal an einer anderen Stelle zum Wasser zu kommen. Als wir uns auf den finalen Rückweg machen wollten sahen wir einen Mangobaum, welcher voller Früchte war.
Wir traten näher um ihn zu betrachten und dabei fiel uns auf, dass es ein optimaler Kletterbaum ist, sodass wir keine fünf Sekunden verbrauchten um dort hochzuklettern.
Es war definitiv die richtige Entscheidung, denn das Gefühl mal auf einem Mangobaum geklettert zu sein ist wunderbar.
Zurück am Boot gab es ein leckeres Curry, gesmutet von Moritz, und natürlich auch noch einen Stromausfall, trotz eines sehr nahegelegenen Atomkraftwerks.
Heute geht’s weiter mit dem Segeln, wenn alles klappt werden wir als nächstes die Isla de la Juventud anlaufen.
Jule