Pünktlich um halb 12 kommen wir in Trinidad an. Die Busfahrt war wie ein guter Cocktail, geschüttelt und nicht gerührt. Unser Casa Particular lag, je nach Definition von fußläufig, fußläufig. Das wir davon unterschiedliche Vorstellungen haben fanden wir allerdings erst auf dem Weg dahin raus. Naja angekommen sind wir trotzdem, das Zimmer hat ein interessantes Blau-Thema und die Betten sind bis auf den Rand und Kopfende bis aufs Brett durchgelegen. In einer dynamischen L-Form ließ es sich allerdings gut schlafen. Voller Tatendrang sind wir bereits früh in die Stadt, zu Anfang haben wir uns noch gewundert wieso die Stadt so schön ruhig und leer wirkt. Ab 10 Uhr hat sich die Frage aber auch von selbst beantwortet. Die meisten Menschen schlafen wohl aus und/oder werden aus nahgelegenden Städten mit Bussen gebracht. Als wir um 10 Uhr unsere Free-Walking Tour gestartet haben, war die Altstadt durchaus belebt. Trinidad ist eine 500 Jahre alte Stadt und somit die dritte Stadt die auf Kuba von den Spaniern gegründet wurde. Die gesamte Altstadt ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und so haben wir die Architektur, einige der vielen Museen und die Märkte besucht. Auch haben wir unsere deutschen Bekannten aus Baracoa wieder getroffen. Uns war bewusst das wir eine ähnliche Route haben, aber es ist doch komisch, dass wir natürlich dieselbe Tour durch die Stadt gebucht haben :). Neben Kultur bieten die Läden der Stadt vor allem selbstgestrickte Tops, Kleider und andere Souvenirs an. Nach einer kleinen Siesta haben wir dann noch eine Shoppingtour eingelegt. Die Stadt ist stark vom Tourismus abhängig, da Tourismus stattfand schien auch weniger Mangel vorzuliegen. So hatten wir zum Beispiel auch die Möglichkeit Brot zu kaufen. Übern Tag fahren Leute mit Fahrrad, Pappbox und Trillerpfeife durch die Stadt und sobald man sich dran gewöhnt hat, das einen gerade kein Schiedsrichter überholen will, kann man Brot, Pizza oder Obst kaufen. Zum Abend sind wir dann mit unseren neuen Freunden, Claudia und Martin, den Stadtberg bestiegen und haben den Sonnenuntergang angeschaut, um den Abend später in einer Bar ausklingen zu lassen.
Am nächsten Tag haben wir der Stadt den Rücken zugekehrt und sind ins nahe gelegene Gebirge zu einem Wasserfall gewandert. Da wir uns nur auf eine Karten-App verlassen haben, standen wir nach halber Strecke auf einem Bauernhof und sahen kein anderen Weg als die Bewohner zu fragen. Sowas kannten sie wohl schon zu genüge, denn es machte sich direkt eine junge Frau auf uns durch die Felder zu führen. Unser gewählter Weg war tatsächlich nicht unüblich und ist der kürzeste Weg zu Fuß zum Wasserfall. Ändert trotzdem nichts daran das man den Bauern um die Abkürzung bitten muss. In Pesos versteht sich. Der Wasserfall war Mal wieder wunderschön und vormittags hatten wir ihn sogar für uns. Zurück in der Stadt haben wir uns gleich zwei kalte Limos gegönnt und nachm Duschen wollten wir eigentlich nochmal für ein Kaffee los. Doof nur, dass schon wieder Stromausfall war, das bekommt man tagsüber garnicht so schnell mit. Stattdessen haben wir uns einen Mojito gegönnt und mit Claudia und Martin eine Runde Qwirkle gespielt. Durch den Stromausfall ist uns bewusst geworden warum der Mojito als kubanisches Nationalgetränk gilt, denn er lässt sich, anders als andere Cocktails, auch ohne Strom zubereiten. Zum Abend haben wir dann noch ein Oberteil für Svenja abgeholt, die Verkäuferin hatte vorgeschlagen doch einfach nach den Vorstellungen von Svenja ein Top zu stricken bevor sie Nichts passendes findet. Gesagt, getan. Danach sind wir in ein schickes Rooftop Restaurant und haben feinst gegessen, 16€ für zwei Fischgerichte mit Getränk. Einerseits ist es schwierig nicht essen zu gehen (kochen müssten wir bei den Leuten in der privaten Küche), andererseits wird es wohl auch eine Umstellung sein in Zukunft nicht den ganzen Tag ausgehen zu können.
Frida