Tripple Head vor Kuba

Unter Klüver und Fock mit erstem Reff ging es in die Nacht. Die Wellen waren hoch, das Steuern involvierte ordentliches am Rad drehen. Jule musste man davon abhalten zu testen wie es wohl wäre das Steuerrad als Röhnrad zu verwenden. Klein sein hat auch seine Vorteile. 😉 So rauschten wir mit bis zu 10 Knoten durch die Nacht. Als wir um 4 Uhr zu unserer zweiten Nachtwache an Deck erschienen, konnte man die ersten Berg Kubas bereits an Steuerbord sehen. Zum Sonnenaufgang bereiteten wir alles zum Spi setzen vor, so dass wir beim Wachwechsel gemeinsam den Sturmspi vorheißen konnten. Dabei haben wir allerdings vergessen den Klüver zu bergen, was uns erst gegen Mittag auffiel… Offensichtlich waren wir alle noch etwas müde von unserem Ankermanöver Mitten im Atlantik! Anderseits haben wir souverän Tripple ahead gesegelt. Beim Blick auf die Seekarte und die Geschwindigkeit, die inzwischen dauerhaft zweistellig war, wurde uns schnell klar, dass wir heute noch im Hellen Santiago de Cuba erreichen werden, also einen Tag früher, als eigentlich geplant. Hier geht ein riesen Dank raus an einen ADAH, der, obwohl er von einer Etappe zurücktreten musste, seinen Technikbeitrag gespendet hat und uns damit eine Reinigung des Unterwasserschiffs auf den Turks ermöglicht hat. Dies hat dazu geführt, dass der Peter sich wieder in seinem gewohnten Tempo bewegt. Den ganzen Tag über segeln wir nun nahe unter der Küste Kubas entlang und können dabei die außergewöhnliche Natur bestaunen. So richtig glauben, dass es sich bei der Insel querab um Kuba handelt, können wir alle noch nicht so ganz. Kurz vor Sonnenuntergang haben wir noch die Gelegenheit genutzt, um eine Salzwasserdusche im Mittelcockpit zu nehmen, wobei wir Besuch von einem Pottwal bekommen haben, der ganz gemütlich in die entgegenkommende Richtung schwamm. So aufregend kann Duschen manchmal sein!
So, ich muss jetzt aber auch los, Segel bergen, denn die Einfahrt nach Santiago ist bereits zu sehen. Drückt uns die Daumen, dass das einklarieren morgen früh schnell geht!
Svenja