Auf zu neuen Ufern oder Camaret-sur-Mer statt Brest

Seit gestern Abend wurden wir von den Norwegern abgeschleppt. Mit stetigen 3,5 Knoten ging es dann in Richtung europäisches Festland. Die Stimmung an Bord war sehr entspannt- viel mehr als den Kurs zu halten um dem anderen Boot den Abschleppvorgang zu erleichtern war nicht gefordert. Bis dann die Geschwindigkeit irgendwie deutlich langsamer wurde als gewohnt. Kurze Zeit später meldete sich das andere Boot mit Problemen. Sie vermuteten, dass sich Seegras im Motor verfangen hatte. Keine zehn Minuten später hangelte sich Michael zielstrebig an der Schleppleine zum anderen Boot um unter unter der Wasserlinie zu gucken was Phase ist. Tatsächlich hatte sich da etwas Begrünung am Propeller niedergelassen, sodass er noch ein paar mal hinuntertauchte, um die Dekoration zu entfernen.
Nachdem er wieder an Deck war und das andere Boot wieder klar zum Motoren war ging es im gewohnten Tempo weiter.
So verlief der restliche Tag recht schnell. Unter Deck wurde von den Abreisenden schon mal etwas klarschiff gemacht, denn aufgrund des verkürzten Aufenthalts an Land konnte kein gemeinsamer Aufräumtag stattfinden und es wurde mal wieder Land gesichtet.
Die Zeit wurde außerdem dafür genutzt zwei Kuchen zu backen, denn wir wollten uns natürlich bei den Norwegern bedanken. Außerdem wurde endlich mal das auf den Azoren ersteigerte Bingospiel getestet.
Zwischenzeitlich wurde debattiert, ob wir denn nun noch weiter nach Brest wollen oder ob wir dann doch in Camaret-sur-Mer bleiben. Aufgrund dessen, dass unser Motor funktionsunfähig war und immer noch kein Wind in Aussicht stand entschieden wir uns gegen Brest.
Gegen 22:30 Ortszeit liefen wir in die Hafeneinfahrt ein. Die letzten Meter wurden wir dann noch von den Norwegern mit dem Dinghy hineingezogen bis wir dann ganz entspannt mit einer angenehmen Restgeschwindigkeit im Hafen anlegen konnten.
Da es nach dem Anlegen und deck klarieren erst 21:00 Uhr Bordzeit (wir haben uns gegen das anpassen der Zeit auf See entschieden) war, wurde die Koje nicht als primäres Ziel erkoren sondern das Bedanken bei unseren Abschleppern. Keine zehn Minuten später standen wir mit Kuchen, Bier und Softgetränken vor ihrem Boot und tauschten uns ein wenig aus. Da es sich um eine Familie handelte und es auch für sie ein langer Tag war, ging es für sie in Richtung Koje. Daher vertagten wir weitere Plauschereien auf den nächsten Tag und machten uns mit Kuchen in Richtung Promenade auf, um zu schauen, ob da noch eine Bar offen hat. Tatsächlich konnten wir noch eine geöffnete Bar entdecken und so ging der Abend mit Bier und Cidre entspannt zu Ende.

Jule

Spiegelglatte See rundum
Michael auf dem Weg in Richtung Propeller
Die letzten Meter vor dem Hafen
Der erste Tag in Camaret-sur-Mar und letzte Abend von Etappe 17b