Am Freitag ging es für uns über den Nord-Ostsee-Kanal in Richtung Kiel, damit wir pünktlich am Samstag bei der Welcome Back Party sein konnten. Da wir schon am Vorabend über die Schleuse auf den Kanal gekommen sind, war die Stimmung sehr entspannt. Positiv dazu beigetragen hat auch das Wetter- dieses war traumhaft sonnig und warm.
Nachdem um kurz vor 10:00 Uhr die Motorfock angeschmissen wurde und wir vom Steg abgelegt hatten, ging es auf direktem Weg nach Kiel. Da keinerlei Manöver in Sicht waren, wurden wir immer zu zweit in einer Wache eingeteilt, eine Person zum Steuern, die andere zur Bespaßung.
Der Tag wurde außerdem genutzt, um schon ein wenig Klarschiff zu machen. Aufgrund der verspäteten Losfahrt aus Camaret-sur-Mer und das Ausbleiben des Windes gab es nämlich keinen vollen Hafentag, um dieses vor der Wiederankunft zu erledigen. Die Bodenbretter reinigen, ersten Bilgen und Oberflächen wischen sowie die Pantry abzuarbeiten ging aber auch bei einer solch entspannten Bummelfahrt ganz gut und beugte der Langweile vor. Wer schon damit fertig war oder noch nicht anpacken konnte zeigte sich meist als Sonnenanbeter über Deck.
Es folgten einige Stunden der tiefsten Entspannung und Überholmanöver anderer Boote und Schiffe auf dem NOK. Als kleiner Affenfelsen fällt man mit dem Peter schon auf, denn anders als bei anderen Yachten grüßen nicht nur zwei bis vier Leute zurück, sondern meist mindestens sechs bis acht Personen. Zwischendurch ergab sich für mich auch noch mal die Möglichkeit in den Mast gezogen zu werden um zum einen etwas zu kontrollieren als auch die Aussicht zu genießen. So hatte ich eine optimale Aussicht auf den NOK und konnte den Kapitänen der Containerschiffe auf Augenhöhe grüßen, ebenso staunten Passanten von der Schwebefähre nicht schlecht, als sie mich oberhalb der Fähre im Mast entdeckten. Nach dem Höhenausflug machten wir (Malou, Frida und ich) es uns auf dem Vorschiffsdeck bequem und genossen den Sonnenschein, die schleswig-holsteinische Umgebung sowie das Vogelgezwitscher mit einem kleinen Picknick.
Doch nicht nur fremde Leute sah man, nein auch uns bekannte Gesichter ließen sich über die Stunden hinweg am Ufer blicken, die sich vorher mit betreffenden Crewmitgliedern verabredeten so dass diese dann über Deck Ausschau hielten. Insbesondere in Richtung Kiel häuften sich diese Begegnungen. Doch es gab auch einen Überraschungsgast. Wir stellten nämlich fest, dass uns ein Radfahrer am Ufer doch recht bekannt vorkommt und nach kurzer Zeit waren wir uns sicher, dass es sich hierbei um Ivo handeln muss. Wir riefen ihm zu und er rief zurück bis dann der Radweg ein Ende hatte und er wieder verschwand.
Diese Begegnungen erfreuten uns alle sehr und ließen die baldige Ankunft noch realer machen.
So befanden wir uns auch schon ganz bald vor der Schleuse bei Kiel. Dort hieß es dann AIS ausschalten und nach dem Passieren in Richtung Hafen zu tuckern, um die Nacht von Freitag auf Samstag noch etwas außerhalb zu verbringen, um am nächsten Tag ausgeschlafen Richtung Heimathafen zu kommen.
Jule