Ausflug nach Santiago de Cuba

Mittwoch früh haben wir den Rest des Einklarieren erledigt und sind während wir auf die Ärztin gewartet haben, ins Gespräch mit dem Hafenmeister gekommen. Er bot uns direkt an, dass er Taxen für uns besorgen könnte, wenn wir in die Innenstadt wollen. Und so standen nachdem Alles erledigt war, drei Oldtimer vor dem Hafen, die uns in die Stadt fahren sollten. Mit einem Strahlen im Gesicht wurde erstmal vor den Autos posiert und dieses Highlight festgehalten. Dann ging es in Kolonne los in Richtung Santiago. Eigentlich war ausgemacht, dass wir auf dem Weg einen Stopp bei Fidel Castros Grab machen und dann im Zentrum abgesetzt werden. Letztendlich wurde daraus eine längere Stadtrundfahrt mit Stopps an mehreren Sehenswürdigkeiten. Ein Rummuseum, der Platz der Revolution, die Kaserne, wo die Revolution begonnen hat, etc. Der Taxifahrer hat mit gebrochenem Englisch versucht uns noch ein paar Infos über die einzelnen Orte und deren Bedeutung in der Revolution zu erzählen. Gegen Mittag wurden wir dann an einem Restaurant abgesetzt, dort trennten wir uns in Kleingruppen auf. Ein Teil ging essen, Andere machten sich auf in Richtung weiterer Sehenswürdigkeiten und wiederum Andere suchten erstmal einen Geldautomaten. Nach vier Stunden trafen wir uns alle an der Catedral Basílica de Nuestra Señora de la Asunción wieder, tauschten uns darüber aus was wir die letzten Stunden so erlebt hatten und vor allem wo wir den plötzlichen Regenschauer verbracht hatten. Erschöpft von den ganzen Eindrücken und zum Teil auch etwas angetrunken (die Kubaner können wohl gute Cocktails) ging es mit den gleichen Taxen wieder zurück zum Schiff, wo Jule uns bekocht hat. Für das Essen haben wir wieder Besuch vom Hafenmeister, Zöllner und Securitymann bekommen. Dies nutzen wir direkt, um Pläne für den nächsten Tag zu schmieden, denn wir wollten einen Ausflug auf La Gran Piedra machen, den höchsten Berg in der Bergkette bei Santiago de Cuba.

Svenja

Chevrolet Taxi von 1956
Eingang zum Friedhof auf dem Fidel Castro begraben ist (leider geschlossen)
Denkmal an der Plaza de la Revolucion
Blick über die Stadt
Catedral Basílica de Nuestra Señora de la Asunción

50 Shades of Türkis

Um kurz vor 16 Uhr erreichten wir gestern die Einfahrt vor Provo. Auch hier war ein großes Riff der Insel vorgelagert. Da die Durchfahrt zum Hafen sehr eng und flach war, hatte Sören vorher mit der Marina besprochen, dass uns der Dockmaster bei Hochwasser vor der Einfahrt abholt und durch das Riff zum Hafen leitet. Wie alle hier in der Karibik, war die Abmachung sich um 16 Uhr vor der Einfahrt zu treffen eher eine Empfehlung, als eine feste Verabredung. Daher drehten wir noch ein paar Runden in dem dunkeltürkisen Wasser, bis irgendwann ein kleines Motorboot zwischen den brechenden Wellen auftauchte und uns anfunkte, dass wir ihm folgen sollten. Während wir vorsichtig an dem Riff vorbei fuhren, erfreute sich die Crew an verschiedensten, immer heller werdenden Türkistönen. Zur Krönung tauchte ab und an noch eine Schildkröte neben dem Schiff auf, um nach Luft zu schnappen.

Als wir endlich fest waren, machten wir das Schiff nach den 5 Tagen auf See wieder richtig ordentlich, während Sören sich auf den Weg machte in den Hafen einzuklarieren. Der Customs war jedoch schon auf den Weg in den Feierabend, weshalb wir die offiziellen Dinge erst heute früh erledigen konnten. Ein Glück erlaubte uns die Marina trotzdem schon den Zugang zu den Duschen und verriet uns, sehr zur Freude einiger in der Crew, sogar das WLAN Passwort. Kurz vor dem Abendessen legte unser Stegnachbar an und fing an seine Angelerfolge auf dem Steg auszunehmen. Dadurch lockte er einige Ammenhaie an, die er als kleine Show für uns fütterte. Nach einiger Zeit kam er dann zu unserem Boot und reichte uns einen Beutel voll frischen Wahoofilets, den man, so wie Tuhnfisch, gut als Sashimi essen kann. Also schoben wir vor unserem Curry noch eine spontane Sushi Vorspeise ein, Reis hatten wir eh schon auf dem Herd.

Den Samstag starteten wir wie immer mit einem Frühstück um 7 Uhr und nutzen dann den Vormittag für Bootsarbeiten beziehungsweise letzte Einkäufe vor Kuba. Das Einkaufen schien im ersten Moment etwas komplizierter zu werden, da uns niemand eine Nummer eines Taxis nennen konnte. Allerdings bot sich einer der Boatboys direkt an uns mit seinem Auto zum Supermarkt zu fahren. Dort angekommen fragte er uns dann wie lange wir denn brauchen würden, dann würde er auf uns warten. Also beeilten wir uns mit unseren Erledigungen und waren innerhalb von einer Stunde wieder zurück am Hafen. Dort half er uns noch die Tüten aus seinem Auto auszuladen, entschuldigte sich dann freundlich mit den Worten „sorry aber ich war gestern feiern und will noch eine Runde schlafen, bevor ich nachher wieder arbeiten muss“ und fuhr in seinem Pickup Truck davon. Wir hatten es nicht mal geschafft die ersten Tüten vom Boden aufzuheben und in Richtung Schiff zu tragen, da sprach uns schon ein Securitymann an, dass jemand kommen und uns mit dem Tragen helfen würde. Keine 5 Minuten später saßen wir gemeinsam mit unserem Einkauf in einem Golfkart und wurden bis direkt vor den Peter kutschiert.

Nachdem alles Wichtige erledigt war, machten wir uns in Kleingruppen auf den Weg in Richtung Strand, um auch endlich mal das wunderschöne Wasser und den Strand zu testen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Die Adventure Group hat sich sogar spontan einen Katamaran geliehen und die Chance genutzt ein paar andere Kats zu versegeln. Bevor uns der Sonnenbrand einholte, gingen wir zurück zur Marina und machten noch einen kurzen Abstecher zum Intinitypool sowie die dort angrenzende Poolbar. Während wir unser Bier tranken beschallte uns der DJ mit „Havanna“ und brachte uns damit perfekt in Stimmung für die nächsten Wochen.

Svenja

P.S. Wir haben zu den letzten Beiträgen noch Bilder nachgeliefert. 🙂

Riff vor Provo

Ammenhaie im Hafen

Sonnenaufgang

Bootsfrau und Schiffer beim Rigg-Check

Badenixen in der Schlumpfsuppe

Ein Ausflug ins Biras Creek Resort

Montagvormittag ist Andreas mit dem Taxi nach Spanish Town gefahren, um uns von den BVIs auszuklarieren, denn dies geht hier nur 12h und nicht wie überall sonst 24h vorher.
Die Crew hat die Zeit genutzt und sich in Kleingruppen an Land begeben, eigentlich mit dem Ziel auf der Rückseite der Insel zu schnorcheln. Am Strand angekommen mussten wir mit Ernüchterung feststellen, dass die Welle deutlich höher war als erwartet und die Küste ordentlich mit Sargassumgras geschmückt war, was auch einen wenig einladenden Geruch mit sich brachte. Also entschieden wir uns dazu nur ein paar Kokosnüsse zu pflücken und dann den Rückweg anzutreten und am Schiff schwimmen zu gehen.
Auf dem Rückweg kamen wir an einer Bauruine vorbei, wo wir uns anfangs unsicher waren, ob es noch im Bau oder im Zerfall sei. Der alte LKW daneben, bei dem die verrosteten Schlüssel noch auf der Fahrerkonsole lagen und alle Fenster kaputt waren, ließ uns schlussfolgern, dass das Gebäude eher zerfällt.
Als wir den Weg weitergingen, fielen uns einige Gebäude auf, bei denen die Dächer nicht mehr intakt waren. Auf dem Hinweg dachten wir noch, dass das Resort noch bewohnt wird, von dieser Seite sah es jedoch ganz anders aus. Der Entdeckermode war aktiviert und wir folgten der Straße bis wir an ersten kleinen Hütten vorbeikamen, die offensichtlich von Hurricane Irma in 2017 ziemlich stark zerstört wurden. Vorsichtig gingen wir die von Bäumen zugewucherten Treppen runter, um uns das Ganze genauer anzuschauen. Die Fenster waren komplett zerschmettert und die Inneneinrichtung war außer dem Badezimmer und einem verrosteten Safe, der leider leer war, nicht mehr vorhanden. Dafür lagen auf dem Boden überall Muscheln, Korallenreste und aus den kaputten Fliesen sprossen schon Bäumchen.
Auch die nächsten Hütten sahen nicht anders aus und der Poolbereich direkt am Meer hielt sich auch nur noch auf den letzten Mauern.
Vom Pool aus ging eine Treppe hoch zu den Gebäuden, die wir aus der Entfernung bereits gesehen hatten. Das Rezeptionsgebäude des Biras Creek Resorts war, außer einigen Dachziegeln, noch sehr gut in Schuss und in den Regalen lagen noch die letzten Buchungen (von 2014), Reiseführer und ein Drucker inklusive Zubehör.
Im Fitnessraum standen ganz ordentlich sortiert Geschirr und Dekoartikel, welche jedoch bereits etwas in die Jahre gekommen waren.
In der Großküche standen diverse Gasherde, die auch schon länger keinen Lappen mehr gesehen haben.
Auf der einen Terrasse waren Esstische zur Seite geräumt und es standen vereinzelt Wasserflaschen rum.
Die Terasse ein Stockwerk tiefer stand voll mit diversem Werkzeug, einem Generator und zwei Quads, die gerade in Reparatur waren. Das sah alles noch relativ lebhaft aus, so als hätte hier jemand seine eigene kleine Werkstatt in dem verlassenen Ort aufgebaut. Auf dem Weg zurück zum Eingang wurde diese Vermutung dann bestätigt, denn wir wurden von zwei Hunden begrüßt, die von dem einzigen Haus an der Küste kamen, welches ein Dach besaß und ein Auto vor der Tür stehen hatte.

Nachdem die gefunden Buchungen von 2014 waren, fragten wir uns natürlich, ob das Resort aufgrund des Hurricanes verlassen wurde oder ob es einen anderen Grund gab.
Zurück am Schiff ergab eine kurze Recherche, dass das 4-Sterne Resort bereits 2015 geschlossen wurde und der Hurricane wohl nur noch die starke Zerstörung hinzugefügt hat.

Grundsätzlich haben wir auf der Reise schon viele verlassene Orte gesehen, über die es immer hieß, dass der Hurricane in 2017 Schuld gewesen sei, aber wahrscheinlich stimmt das gar nicht so richtig und es mangelt eher grundsätzlich an Investoren. Denn dieses, sowie viele andere Gebäude, könnte man mit ein wenig Geld schnell wieder aufbauen und sehenswert sind die Orte allemal. Aber das zeigt wieder, was für andere Verhältnisse in der Karibik herrschen und wie abhängig die Inseln von internationalen Investoren sind.

Malou & Svenja

Kokosnussjagd
Zerstörtes Haus am Wasser
Eingang zur Großküche
Küche
Vision Center
Entdeckercrew
Zerfallenes Wohnzimmer

Bitter End und Saba Rock

Nachdem Samstag Nachmittag die erste Gruppe unterwegs war, hat sich Sonntag früh die zweite Gruppe auf den Weg gemacht The Baths zu erkunden. Die Aktiven haben nach den Erzählungen von Frida, Jule und Lennart entschieden ebenfalls das verlassene Resort zu erkunden, allerdings diesmal von der Straße aus, denn die Kratzer an Jules Arm waren abschreckend genug, um das Abenteuer nicht über den Kletterweg wiederholen zu wollen.
Wir auf dem Schiff gebliebenen haben den Vormittag für chillen und Tagebuch schreiben genutzt.
Gegen Mittag kamen die Landgänger alle mit einem strahlenden aber dennoch müden Blick zurück. Nach einer kurzen Mittagspause, die Einige zum essen, Andere für ein kurzes Nickerchen nutzten, machten wir uns bereit für Anker auf. Bei perfektem Segelwetter mit 20-25 Knoten legten wir mit G4 und zweitem Reff den letzten Sprint auf den BVIs zurück. Unser Ziel Bitter End erreichten wir nach knapp zwei Stunden und mussten uns erstmal auf der Suche nach unserer Mooring machen, denn die Nummerierung fiel sehr klein aus. Fest an der Mooring, klarten wir das Deck auf während unsere amerikanische Nachbarn uns, zum Leid der gesamten Crew, mit „Anton aus Tirol“ beschallten.
Nachdem wir alles fertig hatten und einmal den Blick über die Bucht schweifen ließen, fand sich schnell eine Landcrew aus Frida, Jeike, Lennart, Malou, Jule und Svenja zusammen, die den Berg direkt hinter dem Bitter End Yacht Club erklimmen wollte.

An Land wurde uns von dem netten Rezeptionist gesagt, dass es keinen Weg den Berg hinauf gäbe und es auch Gates gibt, die den privaten Bereich der Insel absperren. Allerdings wäre das Gate am nördlichen Ende unbewacht und offen. Also machten wir uns auf den Weg in Richtung Norden und bogen am Ende des Strandes ab, um aus dem Gate heraus zum Berg zu gelangen. Kurz nach einer Baustelle ging ein Schleichweg den Berg hoch. Nach circa Hundert Metern endete der Weg im Gestrüpp. Lennart ging vor und suchte weiter nach dem Weg. Über die ersten toten Bäume und Kakteen kletterten alle noch mit, doch der Weg wurde immer enger und nach und nach begannen die Wanderer zu streiken. Daher entschied Lennart alleine weiter zu gehen und der Rest von uns drehte um.
Da wir auf dem Hinweg schon ein Häuschen am Fuß des Berges entdeckt hatten, entschieden wir uns das Gebäude mal genauer zu untersuchen. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine überdachte Terasse handelte, auf der genau fünf Sitzmöglichkeiten vorhanden waren. Also ließen wir uns nieder, beobachteten die Kitesurfer vor Saba Rock und genossen die letzten Sonnenstrahlen.

Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, machten wir uns auf den Rückweg zum Schiff. Dort bekochte Frida uns mit einer leckeren Gnocchi Pfanne. Über einem oder mehreren Gläsern Tinto de Verano wurden mehr oder weniger ernsthafte Gespräche zu Kannibalismus, Piercings, Medizin und Co. geführt.

Svenja

Kurze Pause auf unserer neuen Privatterasse
Saba Rock
Sonnenuntergang Bitter End

Road Town und The Baths

Text folgt, wenn wir wieder auf See sind. 😉

Offensichtlich sind sie wieder auf See, hier nun der versprochene Text:

Da der Wind uns weiterhin Schwierigkeiten mit der Wahl der passenden Bucht bereitete entschieden wir uns erneut nach Roadtown zu Segeln um dort die kommende Nacht sicher zu verbringen. So segelten wir nach dem Frühstück den kurzen Schlag nach Roadtown. Auf dem Weg versegelten wir noch ein paar Charterboote, die Katermarane scheinen einen Wendewinkel von 180° zu besitzen und die Monohulls setzen ihre Segel sowohl bei Raumwind wie Amwind gleich. So mussten wir ziemlich aufpassen welchen Kurs so manche „Segler*innen“ mutmaßlich verfolgen würden und auch Mal ihrerseits kreativere Routenplanung in Betracht ziehen. In Roadtown machten wir dann einer privatmooring fest, für 30$ und dem Versprechen um 7:30 wieder weg zu sein durften wir die Nacht dort liegen bleiben. 7:30 da ab dann die Charterkatermarane dort festgemacht werden. Der Crew die solche Boote mieten, wird nicht zugetraut aus dem Hafen zu manövrieren, deshalb wird sie direkt in tieferem Wasser außerhalb von schwer
einschätzbaren Lichtern und Tonnen aufs Boot gesetzt.
Roadtown besteht aus einer Menge Banken, Cafés, Bars und einer weiteren „Stadt“ die direkt am Kreuzfahrtterminal mit allen nötigen Souvenirs und einer netten Bar ausgestattet ist. Auch hier wird den Touristen wenig Orientierungssinn oder Abenteuerlust zugemutet. Wir gingen um diese Stadt herum und schauten uns die Bars und Häuser in der zweiten Reihe an. Roadtown war neben den Banken wieder angenehm karibisch bunt und die Cocktails schmecken auch hier ausgezeichnet. Wieder am Boot hat uns Andreas mit hervorragende Bratnudeln bekocht und Abends gab die Bucht mit all ihren Lichtern ein hübschen Anblick.

Zum nächsten Tag ging es wie geplant früh los und wir segelten nach Virgin Gorda. 20 bis 25 kt. Am Wind ohne große Wellen sorgten für schleuniges Segeln und so kamen wir bereits frühen Mittag bei spanish town an. Durch den starken Wind teilten wir den Landgang in zwei Gruppen auf. Svenja, Sven, Lennart , Jule, Jeike und Frida machten sich so zum Nachmittag auf „The Bath“ zu erkunden. „The Bath“ ist mit seinen Steinen ein bis jetzt für mich einzigartiger Ort. Die Felsen liegen im Land und an der Küste als wären sie da einfach hingekullert. Sehr zu unserer Freude waren sie auch noch extrem griffig. Dadurch machten wir uns direkt daran zu klettern, dass dies Verboten ist sahen wir erst am Ende unseres Ausflugs. Von „The Bath“ aus gingen wir am Strand Richtung „Devils Bay“, ab einem gewissen Punkt lagen allerdings nurnoch riesige Felsbrocken im Weg. Sven, Svenja und Jeike entschieden sich wegen unpassenden Schuhwerk für die Straße. Lennart, Jule und ich fingen an zu Kle
 ttern.
Die erste Gruppe erreichte zwar den Naturpark deutlich pünktlicher als die Klettergruppe. Allerdings entdeckte die Zweite Gruppe nicht nur enormen Teamgeist sondern auch noch ein verlassenes Resort. Das Resort wurde mutmaßlich eines Briefes aus 2020 eben dann verlassen und das wohl Recht fluchtartig. Im Bad lag noch die Zahnprothese und im Schrank hingen noch Mottenzerfessene Sackos. Der Naturpark war hingegen sehr gepflegt und hat unfassbar schöne Ecken, wir sind aus dem Staunen einfach nichtmehr rausgekommen ! Es waren zwar „nur“ Steine, aber dafür ziemlich große und hübsche obendrein.

Frida

Der Peter vor Road Town bei Nacht
Weg zum verlassenen Resort
Verlassenes Resort
Kletterfelsen am Strand auf dem Weg zu the Baths
The Baths von oben
The Baths
The Cave bei the Baths

Die Liegeetappe neigt sich dem Ende!

In die letzte Woche der Liegeetappe starteten wir am Montag mit einem Geburtstagsfrühstück für Jule. Vegane Brownies einer deutschen Backmischung zum Frühstück sind schon was Feines. Jule ist mit exakt 23 Kg angereist und zauberte Dinge wie Backmischung, Pumpernickelbrot, Milchpulver und Hustenbonbons aus dem Rucksack hervor. Daher ist es auch kein Wunder, dass ausgerechnet sie es schaffte das Gewicht komplett auszureizen. Nachdem vormittags noch einige organisatorische Dinge anstanden, waschen und neue Kojen beziehen, haben wir es uns nachmittags an einem Strand etwas südlich von Jolly Harbour gemütlich gemacht. Zum Sonnenuntergang sind unsere kanadischen Nachbarn für ein Kaltgetränk vorbeigekommen und wir haben auf Wunsch des Geburtstagskinds Pfannkuchen mit Spinat gemacht. Da uns die Livemusik letzte Woche Montag so gut gefallen hatte, haben wir entschieden auch diese Woche nochmal los zu gehen und das Tanzbein zu schwingen. Wir hatten sogar die Ehre, dass Holger uns noch Gesellschaft geleistet hat, dabei ist er direkt vom Taxi auf die Tanzfläche gesprungen.Dienstag und Mittwoch sind dann nach und nach Flo, Malou, Lennart und Jan-Eike angekommen. In der Zwischenzeit wurde dann nochmal ein Wenig rumgerödelt und beispielsweise die Proviantliste geschrieben. Sowas benötigt jedes Mal wieder erstaunlich viel Zeit…

Seit Mittwoch haben wir einen Leihwagen, mit dem wir dann direkt die Proviantliste in Einkäufe umgewandelt haben. Zum Abend hin haben wir den Neuankömmlingen dann schonmal den Strand gezeigt und haben dabei sogar noch Besuch von einem Delfin bekommen. Donnerstag sind wir nach English Harbour gefahren, dabei haben wir erneut festgestellt das wohl etwas Straße um die Schlaglöcher geteert wurde und nicht Schlaglöcher im Asphalt entstanden sind. Der neue Mietwagen hat aber zum Glück mehr Bodenfreiheit und so haben wir nicht einmal aufgesetzt. Ein neuer Rekord! Alle, die neu gekommen sind, haben zuerst einen Ausflug zu den Shirley Heights gemacht, bevor sie sich zu uns ans Wasser gesellt haben. Der Strand bei English Harbour war aufgrund des momentan vorherrschenden Westwindes voller Sargassumgras, weshalb wir uns einen Schattenplatz auf den Felsen gesucht haben. Dies war relativ praktisch, da wir so näher an dem Riff waren. Dabei wird das Riff seinem Ruf als schönste Schnorchelstelle Antiguas durchaus gerecht.Das Riff war sowohl in flachen, als auch in tieferen Gewässern etwas außerhalb der Bucht und zeigte uns eine Vielzahl an bunten Fischen. Unser Highlight war jedoch ein Wrack, was Mitten in der Ankerbucht von der Freeman’s Bay liegt und ein einzigartiges Zuhause für viele Fische und Korallen bietet. Wir haben mit verschiedenen Kameras versucht das Wrack mit seinen Bewohnern festzuhalten, seht selbst.

Es ist übrigens ziemlich ungewohnt wieder mit so vielen Leuten an Bord zu sein, dass man wieder an beiden Backs sitzen muss. Aber immerhin gibt es jetzt wieder Übungsstunden mit Flugobst und -gemüse. 😉 Wir freuen uns, wenn wir heute Abend endlich komplett sind und am Wochenende unsere Reise weitergeht.

Frida & Svenja

Geburtstagsbrownie zum Frühstück
Wandergruppe zu Shirley Heights
Fisch im Riff
Fischschwarm im Riff
Schiffswrack
Korallen am Wrack
Frida erkundet das Wrack
Fische und Korallen am Wrack

Liegeetappe auf Antigua

Seit zwei Wochen liegen wir nun auf Antigua und überbrücken die Zeit, bis Etappe 13 beginnt und wir wieder in See stechen dürfen. Nach dem Crewwechsel am Samstag, wo nur Leute abgereist sind, haben wir die Insel die ersten Tage noch zu Sechst unsicher gemacht. Sonntag haben wir direkt das Bussystem der Insel getestet und haben einen Ausflug nach English Harbour gemacht. Inklusive einer Wanderung zu Nelsons Dockyard und Shirley Heights, wo wir beim BBQ von einer Steel Drum Band unterhalten wurden und später bei einer etwas anderer Livemusik das Tanzbein geschwungen haben. Reggae wird hier sehr ernst genommen und so wurde selbst moderner Pop wie Flo Rida verreggeat. Montag haben wir ganz entspannt angehen lassen, haben ein Wenig die Strände der näheren Umgebung erkundet, denn Antigua wirbt damit, dass sie 365 Strände haben.Abends haben wir eine der Strandbars besucht, um einen Drink zu genießen und sind dabei zufälligerweise in einen Karaokeabend gerutscht. Anfangs haben wir alle noch etwas gezögert, doch irgendwann mussten wir den Überredungsversuch des DJs nachgeben. Frieda und Barny haben den Anfang mit „Summer Wine“ gemacht und dabei direkt eine so gute Nummer abgeliefert, dass Barny ein T-Shirt von der Bar geschenkt bekommen hat. Das wollte der Rest der Crew natürlich auch, geschafft hat es aber Keine von uns. Dienstag bis Donnerstag haben wir ein Auto gemietet und haben die versteckten Ecken der Insel erkundet, die man mit dem Bus nicht so gut erreichen kann: Devils Bridge, eine Kunst Galerie im Osten der Insel, eine Pottery welche 3 Kilo schwere Teller fertigt und einige Strände, mal mehr, mal weniger gut zum baden geeignet. Außerdem haben wir schweren Herzens für Frieda und Barny Flughafenshuttle gespielt. Schon verrückt wie hier Menschen einfach mit zum Inventar gehören und letztlich wie eine gute Sodaleine aus der Achterpiek plötzlich fehlen…Das Wochenende haben wir mit Wanderungen und ganz viel nichts tun verbracht. Außerdem haben wir herausgefunden das ein „golden apple“ gleichzeitig nach Birne, Apfel und Pflaume schmeckt. Hier gibt es einige exotische Früchte. Mittlerweile haben wir uns auch ganz gut mit der Marktverkäuferin Noel angefreundet. So erzählt sie uns von neuem Gemüse und Früchten und ihre verschiedenen Zubereitungsarten. Und wir haben ihr im Gegenzug Lauchsuppe vorbeigebracht. Lauch ist hier zwar im Supermarkt zu bekommen, aber sie hatte noch nie davon gehört wie es wohl gegessen wird. Für sie war es eine von diesen Europäischen Importen von denen sie nichts wusste. Montag ist Jule angekommen und wir sind abends eine Runde tanzen gegangen, es gab richtig gute Livemusik ! Dienstag haben wir uns auf ein Wanderung zum besten Teehaus der Insel begeben, nur um auf dem Berg festzustellen das es geschlossen hat. Klar Montag, Dienstag, Mittwoch und Samstag je nach Geschmack, ist Ruhetag. Wir haben uns dann mit einem dieser 365 Stränden mit türkisblauen Wasser getröstet, Kokusnüsse gepflückt und einfach mal wieder das hier und jetzt genossen. Mittwoch haben wir uns mal die Hauptstadt der Insel angeschaut und mussten mit Erschrecken feststellen, dass St. Johns nur für die Kreuzfahrttouristen lebt. Um dem Trubel zu entkommen haben wir in einem lokalen Essensstand am Park eine Pause eingelegt. Prompt wurden wir der lokalen Wandergruppe, dem hiesigen Herbalist und dem Head of Church the Rastafariman vorgestellt. Allesamt sind wenig überzeugt von dieser modernen Medizin und schwören auf etwaige grüne Kräuter, die sie seit Kindheit konsumieren und ihnen auch seitdem gut tun. Zuletzt haben wir den heutigen Seemanssonntag mit Bananenbrot einem guten Nuff Kaffee (dank Barny nun auch mit 11 Uhr Kaffee) und Arbeitsdienst verbacht. Wer hätte gedacht das der Bierkasten von St. Kitts noch als anti-rutsch-mimik fürs Tuffluff zu gebrauchen wäre.

Unser bisheriges Highlight der Insel ist die Kunst Galerie gewesen. Sie befindet sich im Haus der Künstlerin von Gilly Gobinet und besteht aus vielen bunten Gemälden von Kolibris, Pelikanen, Pflanzen, Meerestieren und Segelbooten. Nach einer kleinen Rundtour haben wir mit ihr einen hervorragenden Instantkaffee umgeben von dutzenden Vögeln genossen und uns mit ihr über das Leben ausgetauscht. Sie hat uns zudem manche Tipps für die Insel gegeben. Außerdem haben wir uns mit unseren Nachbarn angefreundet, ein kanadischen Renterpärchen, die uns schon auf den einen oder anderen Drink zu sich eingeladen haben und uns in dem Zuge mit Fragen zu unserer Reise zu löchern. 😉

Auch wenn wir es kaum erwarten können, bis wir wieder lossegeln werden, genießen wir dennoch die Zeit in kleiner Runde. In der Pantry werden Gerichte ausgepackt, die zu Zwölft schlecht umsetzbar sind. Der Salon wurde an manchen Tagen schon in eine Schmuckwerkstatt verwandelt, an anderen Tagen hingegen zum Kinosaal. Und auch das Vorschiff wird weiterhin gerne genutzt, um einen Mittagsschlaf in der Hängematte zu machen oder Gitarre zu üben.

Frida & Svenja

Wanderung zu Nelsons Dockyard
Blick von Shirley Heights auf English Harbour
Auf der Suche nach dem Wanderweg… Frida ist keine so gute Fremdenführerin wie Frieda..
Strandtag
Kokosnuss-Jagd
Filmeabend mit Popcorn & Cocktails
Gitarrensession bei Sonnenuntergang

Antigua & Barbuda

Ganz entspannt gingen wir die 60 Meilen nach dem Frühstück Richtung Antigua an. Die See war nass und so wechselten wir immer Mal wieder bei Wolkenfeldern zwischen den Reffs und schauten was der Peter so an verschiedenen Besegelung so hergibt. Es wurde viel gesnackt und die auf Nevis erstandenen Scones versüßten uns die Kaffeezeit. Dabei sei zu beachten das Scones nicht ohne Grund ähnlich wie Stones klingen, eine halbe Portion und das jeweilige Crewmitglied ist sorgenfrei satt.
Auf Antigua angekommen ankerten wir bei Saint Johns, erst wunderten wir uns warum dort niemand lag. Aber als wir festgestellt hatten das trotz leerer Tanks ein strenger Harry in der Luft lag, hat sich die Frage erübrigt. So lagen wir dort für eine Nacht, sehr darauf bedacht so wenig wie möglich zu atmen und die übrige Zeit das restliche Bier zu lenzen.
Am nächsten Morgen machten sich Barny und Svenja auf um die Crew für Antigua und Barbuda einzuklarien, leider kamen sie einfach nicht wieder und so nutzte fast jede*r die Zeit um mindestens ein Buch zu lesen. Schlussendlich kamen sie doch zurück und wir setzten Kurs nach Barbuda.
Barbuda ist eine recht kleine Insel nördlich von Antigua, der höchste Berg ist 38 Meter hoch und der längste Strand war der 11 Mile Beach. Dieser ist durch den Hurricane Irma 2017 allerdings nur noch so 8 Miles lang. Der Hurricane hat eine Schneise quer durch den Strand in die dahinterliegende Lagune gegraben. Wir lagen dann am neuen oberen Ende des Strandes und hatten bis auf ein weiteres Boot die gesamte Lagune für uns. Das Wasser hat hier ein herrliches türkisblau und der Strand ein rosaweiß welches selbst in der Karibik schwer zu finden ist.
Nach Einbruch der Nacht war es stockfinster und so eröffneten die Venus und der Saturn den Sternenhimmel und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Viele schliefen an Deck und die Bucht war angenehm ruhig.
Am nächsten Morgen gab es Rührei und durch die Ankerwache auch wieder ein frisches Brot. Gut gestärkt schnitt Frieda, Frida bei 3 Windstärken den Pony und einige machten sich auf und schwammen zum Strand. Dort liegt eine Hotelruine die durch den Hurricane nun nicht mehr 40 Meter vom Wasser entfernt sondern mehr oder weniger drin steht. Gut für uns denn Ruinen sind immer toll anzuschauen. Zum Mittag wurden wir von George zur Fregattvogeltour durch die Mangroven direkt vom Peter abgeholt. Mit 20 Knoten heizten wir dann durch das 1 Meter tiefe Wasser und da George sein Job gut macht und ernst nimmt erfuhren wir einige Geschichten über die Insel und parkten direkt zwischen den Nestern der Fregattvögel. Diese waren eher unbeeindruckt von unserer Anwesenheit flogen zu Hauf um uns rum oder schauten uns einfach an. So waren wir umgeben von tausenden Vögeln und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wieder am Peter gingen einige auf Schnorcheltour und die Spibäume wurden Mal wieder als Hängemattenausleger genutzt. Das Schiff schaukelte leicht in der Sonne und wir wussten zwischen Kaffee und Keksen, Hängematte und G1 garnicht mehr wie es uns noch besser gehen könnte.
Zur Nacht hin kam Schwell und gut 20 Knoten Wind, die Ankerwache wurde dadurch Mal wieder spannender aber nichts was uns aus der Ruhe bringen konnte.
Am nächsten Morgen ging es dann zum Liegehafen auf Antigua, Jolly Harbour. Der Halbwindkurs wurde mit Klüver-Fock gesegelt. Eine gute Segelkombi, allerdings musste der Klüver bei einigen Böen von 30 Knoten geborgen werden. Svenja, Frieda und Frida machten sich auf um den Klüver zu bergen, merkten aber schnell das ein Schlaf T-Shirt und Sneaker nicht gänzlich das beste Outfit sind. Das Vorschiff hätte auch gleich mit Schnorchel und Taucherbrille angegangen werden können, dann wären wenigstens die Augenbrauen trocken geblieben. Nichts desto trotz liefen alle Manöver gut von der Hand und kurz vor Antigua wurden wir noch von einem Wal besucht. Gut 3 m blaß der Wal in die Luft und wir staunten nicht schlecht.
In Jolly Harbour liegen wir nun für die nächsten 3 Wochen. Klar Schiff am Tag darauf ging glatt wie Butter und wir waren gegen Mittag fertig. Dies lag unter anderem an dem hervorragenden Captains Dinner von Barny am Vorabend, er schaffte es sowohl feinste Cocktails, frische Pizza und verschiedenste Pasta aufzutischen und so ein gebührenden Abschluss für die Etappe 11 zu schaffen.

Frida

Fregattvögel
11 Mile Beach in Barbuda
Badenixen
Paradies für uns alleine
Cowboy im Regen alleine am Steuer
Crew Etappe 11

Statia und St. Maarten

Am Dienstag haben wir zum Sonnenaufgang auf Statia an der Mooring festgemacht. Danach hat sich der Großteil der Crew nochmal in seine Koje gelegt, während Barny und Bengt sich auf dem Weg zum einklarieren gemacht haben. Es dauerte nicht lange, bis Bengt zurück kam und meinte, dass wir alle persönlich bei der Immigration vorbeischauen müssen, und das am besten direkt. Noch halb Schlaftrunken machten wir uns mittels Dinghi Shuttle auf den Weg an Land – teilweise noch im Schlafanzug. Nachdem wir alle unsere Pässe zurück hatten, nutzen wir die Gelegenheit und machten eine kurze Lagebesprechung. Ein Großteil der Crew wollte den Vulkan besteigen, allerdings nicht alle an dem Tag, denn es war schon fast Mittag und die Wanderung sollte circa 5 Stunden dauern.
Ein Drittel der Crew wollte sich jedoch, wie immer, der angegeben Zeit stellen und machten sich auf den Weg den Berg hinauf, obwohl es keine 6h mehr bis zum Sonnenuntergang waren. Die Strecke ging erst durch den Ort und dann durch Wald fast 700 m Höhenmeter bergauf. Am Kraterrand angekommen, entschieden wir uns zuerst den höchsten Punkt des Kraters zu erklimmen. Der Ausblick war atemberaubend, denn der Weg führte uns auf dem Grad des Kraterrandes entlang. Auf der einen Seite konnte man den Blick hinunter in das große Loch im Berg werfen. Auf der anderen Seite sah man das Meer und die Berge von St Kitts. Im Anschluss wollten wir den Weg rein in den Krater wagen. Die Vegetation war atemberaubend und die Freude nun doch noch etwas Regenwald bestaunen zu können war groß. Die Bäume die von oben wie Büsche aussahen waren uralte Riesen. Auch die vielen Einsiedlerkrebse, die in den Krater zu Paarung wanderten und auf der gesamten Strecke zu sehen waren, sorgten für Begeisterung.
Der Rückweg bergab ging sehr fix und wir standen noch vor Sonnenuntergang wieder frisch gebadet auf dem Peter.
Den Abend haben wir mit einer entspannten Skat Runde und Rumpunsch in einem der lokalen Restaurants ausklingen lassen.
Am nächsten Tag machte sich der Rest der Crew frisch ausgeschlafen auf, um den Vulkan zu besteigen. Auch Frieda war noch nicht gesättigt in ihrem Wanderdurst und machte sich alleine auf den Weg in Richtung Ostküste und um den am Vortag bestiegenen Berg herum. Wir anderen nutzen die Zeit zum Arbeiten, Ort besichtigen oder genossen es den Peter einfach mal für sich zu haben. Als nachmittags alle von ihren Ausflügen zurück waren, machten wir uns segelklar und legten ab in Richtung St. Maarten. Die 35 nm waren schnell zurückgelegt und der Kampf ums Steuer wurde bis zum Ende ausgefochten. Jeder wollte die letzten Meilen nochmal ran. Mit Musik wurde der letzte Segeltag nochmal zu einem Highlight, denn Wehmut und Euphorie brachten selbst den Steuermann zum tanzen. Als wir kurz vor St. Maarten waren, nochmal ein kurzer Schreck, denn der Motor wollte anfangs nicht anspringen. Das Ankermanöver unter Segel wurde uns dann doch erspart, weil der Motor zum Glück Erbarmen mit uns hatte. Am nächsten Morgen hieß es, so dachten wir zumindest, ein letztes Mal den Anker aufräumen für diese Etappe. Doch nachdem wir die Brücke auf dem Weg in den Hafen passiert hatten, erklärte uns der Dock-Master, dass wir hier jetzt unseren Anker werfen sollten, um rückwärts an der Pier anzulegen. Also holten wir die Kette wieder an Deck und legten unter Anleitung des Dock-Master neben ein paar Superyachten an. Unsere Heckleine haben wir quasi direkt am Tresen der Soggy Dollar Bar festgemacht, wo wir abends für eine Runde Drinks und Tanz zu Livemusik eingekehrt sind.
Der Freitag wurde zum Putzen und für Arbeitsdienst genutzt, bevor wir abends noch ein letztes Mal zusammen Essen gegangen sind.
Samstag hieß es dann auch schon Abschied nehmen von der Hälfte der Crew. Dies taten wir gemeinsam mit der neuen und alten Crew in einem Restaurant am Strand direkt am Ende der Landebahn des Flughafens, wo man alle paar Minuten den Flugzeugen beim Starten bzw. Landen zugucken konnte.


Svenja

Quill auf Statia mit St. Kitts im Hintergrund
Einsiedlerkrebs
Mittagspause am höchsten Punkt des Kraters
Wunderschöne Natur auf dem Grad des Kraters
Schaukel im Krater
Strand am Flughafen in St. Maarten
Crewfoto Etappe 10 (ohne Madita)

Ein ereignisreicher Segeltag

Nachdem wir nun zwei Nächte vor Bequia lagen, hieß es heute endlich wieder Leinen los und ab in Richtung Norden. Morgens wurde von einer kleinen Gruppe noch die letzten Einkäufen erledigt und unsere Wäsche von der Laundry abgeholt, während der Rest der Crew das Schiff Segel klar machte. Nachdem wir in Mustique schon unter Segeln von unserer Mooring abgelegt hatten, wollten wir dies hier wiederholen, jedoch die Schwierigkeit etwas erhöhen. Der Wind war perfekt für einen Spi-Kurs aus der Bucht raus. Danach sollte der Kurs für Klüver/Fock gut sein. Da einige in der Crew ein Spi Manöver und andere das Anbauen von Kutterstag und Fock noch für ihre Ausbildung zum Wachführer brauchten, überlegten wir nicht lange und bereiteten alles vor, um mit Fock abzulegen und sobald wir frei von anderen Booten waren, direkt den Spi zu setzen. Gesagt, getan. Es dauerte keine 5 Minuten bis die Fock oben und wieder unten war und wir unter dem Nivea Spi aus der Ankerbucht düsten. Das Spi Vergnügen war zwar nicht sehr lang aber die Laune der Crew dafür umso besser. Als wir frei von der Insel waren, setzen wir wie geplant den Klüver und bargen den Spi. Doch auch dieses Erlebnis sollte nicht sehr lange vorhalten, denn der Wind war anders und deutlich weniger als angesagt, so dass wir schnell entschieden der G1 etwas Frischluft zu gönnen. Leider machte sich die Landabdeckung von St. Vincent in stark drehenden und zusätzlich schwachen Winden bemerkbar. Also fiel auch dieses Segel nach kurzer Zeit wieder an Deck und wir aktivierten die Dieselfock. Die Zeit unter Motor wurde uns mit leckeren Schnittchen und der Sichtung von einer jagende Delfinschule an Steuerbord und Walen an Backbord versüßt. Nach etwa einer Stunde erbarmt sich der Wind und ermöglichte uns wieder mit Segeln vorwärts zu kommen. Da vier Segel in einer Wache offensichtlich zu wenig sind, kamen wir wegen auffrischenden Winden kurz vor dem Wachwechsel noch in den Genuss die G1 gegen die G3 zu tauschen. Frisch geduscht auf dem Vorschiff fielen wir müde in die Kojen und überließen das Spielfeld der anderen Wache. Nach einer guten Runde Schlaf sitzen wir nun mit Musik im Achtercockpit, beobachten Sternschnuppen und sind mit knapp 9 Knoten in Richtung St. Eustachius (aka Statia) unterwegs.

Es bewahrheitet sich mal wieder: A busy Crew is a happy Crew!