Jeder der mal länger auf Seereise war, weiß dass Salzstangen ein beliebter Snack sind, wenn sich Seekrankheit anbahnt. Da ergeben sich dann schnell Fragen wie: Wie viele Kilometer Salzstangen hat man wohl schon gegessen? Rückblickend ist diese Frage wohl schwer zu beantworten, aber wir haben uns mal einer Annäherung angenommen.
So wurde getestet, wie viele Salzstangen entspannt innerhalb einer Minute verspeist werden können. Als Versuchsperson diente Tillman, der fünf Stangen/Minute als gutes Maß festlegte. Nimmt man eine durchschnittliche Salzstangenlänge von 12 cm als Basis, ergeben sich stolze 36 Meter Salzstange/Stunde. Das ist mehr als die Höhe des Peter-Mastes!
Zugegeben danach ist einem wahrscheinlich schlechter als vorher oder man ist ausgetrocknet. Angesichts dieser Tatsache müssen wir unsere Testbedingungen wohl noch ein bisschen anpassen. Dafür haben wir in den folgenden Monaten ja noch ausreichend Zeit;)
Der Samstag ging mal wieder los mit einer Runde Morgensport. Auf dem Rückweg wurden noch Brot und Crossaints fürs Frühstück besorgt. Nach dem Frühstück ging es für einige in die Stadt, während andere ihre Arbeit am Schiff wieder aufnahmen. Hoffentlich waren unsere Arbeiten erfolgreich und die Kojen bleiben beim nächsten Sturmtag trocken. 😀 Gegen Mittag gab es dann einen Ringtausch, die Bord-Crew vom Vormittag ging die Stadt erkunden und während sich andere die große Aufgabe der Stromversorgung an Bord annahmen. Als wir von der Stadtbesichtigung mit einem leckeren Mittagessen aus spanischen Spezialitäten zurück kamen, erhielten wir direkt die erfreuliche Nachricht. Endlich können wir unsere Verbraucherbatterien wieder mit Landstrom laden. Vielen Dank an Owe und Chris, die diese Meisteraufgabe unter Anleitung aus Deutschland gemeistert haben. Besonderen Dank gilt hier Ulv, der die beiden via Zoom begleitet hat und dafür gesorgt hat, dass die beiden alles richtig angeschlossen und eingestellt haben.Den Abend haben wir für einen Ausflug zur Erkundung der Bars in Cartagena genutzt, um auf die beiden produktiven Arbeitstage anzustoßen.
Am Mittwoch sind wir in Gibraltar aufgebrochen um unseren Ziel Barcelona ein Stück näher zu kommen. Das an der Südost-Küste Spaniens gelegene Cartagena war unser Ziel.
Nachdem alle Duschkarten eingesammelt und das Liegegeld bezahlt war, konnten wir endlich ablegen. Diesmal im Hellen ging es wieder an allen Frachtern vorbei. Bald darauf konnten wir Segel setzen und so ging es los Richtung Osten. Gegen Abend Flaute der Wind ab, sodass die Nachtwachen ein lustiges Segelwechselspiel der Genuas von 3 auf 1 starteten. Wetterleuchten und starke Böen veranlassten den Wechsel auf G3, was von der folgenden Wache rückgängig gemacht wurde. Über den Tag nahm der Wind dann wieder zu und wir haben wieder auf G3 gewechselt und später noch gerefft. Der weiter auffrischende Wind führte zur abendliche Dusche auf dem Vorschiff beim Vorhaben auf G4 zu wechseln. So ging es dann durch die Nacht. Zwischen den Segelmanövern haben wir erst den Mond und später einen wunderschönen Sternenhimmel beobachtet. Neben uns leuchtete das Meer und gelegentlich besuchten uns Delfine. Tagsüber wurden die ersten fliegenden Fische gesichtet.
Pünktlich zum Wachwechsel um 14 Uhr fuhren wir in den Hafen von Cartagena. Dort angekommen wurden die Kraftreserven mit Chili sin carne und Anlegebier wieder aufgefüllt. Im Anschluss wurde an und unter Deck geputzt und gewerkelt.
Das Landschaftsbild der britischen Kronkolonie ist durch einen Berg, den Rock of Gibraltar, geprägt. Dieser ist vermutlich auch der Grund weshalb die Briten sich dieses Stückchen Land aus geostrategischen Interessen „einverleibt“ haben.
Der Rock bildet eine schier uneinnehmbare Festung und ist von Tunneln, die bis ins 17 Jahrhundert zurückreichen, durchzogen. Von seiner Spitze aus kann man über die Meerenge, die das Mittelmeer vom atlantischen Ozean abgrenzt, bis nach Marokko blicken.
Zu den Bewohnern des Rocks zählen Makakenaffen, die die Briten dort ansiedelten. Man begegnet ihnen auf den Wegen, Aussichtsplattformen und an den Eingängen zu den Höhlen und Tunneln. Von Menschen lassen sie sich nicht beirren, gucken gerne in Taschen die Touristen kurz mal abstellen, stibitzen den ein oder anderen Mars-Riegel und machen auch sonst einen ziemlich entspannten Eindruck.
Landwärtig erreicht man Gibraltar nur indem man das Rollfeld des Flughafens überquert, welcher zu Beginn des zweiten Weltkriegs (unter heftigem Widerstand des lokalen Jockey Clubs) errichtet wurde. Aufgrund des Flugverkehrs kann man an den Schranken des Übergangs gut und gerne mal eine dreiviertel Stunde warten, aber es lohnt sich. Es ist ein witziges Gefühl eine spanische Landesgrenze zu überschreiben, erstmal über einen Flughafen laufen zu müssen und schließlich in Großbritannien zu stehen ^^ Bevor der nächste Flieger dann wieder abheben kann, fährt noch ein kleines Putzfahrzeug über den Weg damit die Flugzeuge auch keine Startprobleme durch Müll auf der Fahrbahn haben.
Die Stadt liegt am Fuße des Berges auf der westlichen Seite und ist mit Restaurants, Bäckereien und Pubs, in denen Fish und Chips, kaltes Bier und britische Pies serviert werden, überseht.
Der Tagesausflug nach Gibraltar hat sich echt gelohnt und am Ende des Tages ist ein Großteil der Crew auf eine Wanderstrecke von bestimmt 20 km gekommen! 🙂
Die Hälfte der Crew begann in Rota ihre Reise auf den Spuren von Bartolome Perez, einem Sohn der Stadt, der die erste Reise von Kolumbus in die neue Welt 1492 überlebte und auf der zweiten Reise als Lotse wieder dabei war. Für den Rest der Crew ging die 4. Etappe von Peter Libre endlich los. Zunächst gab es auch Wind und wir konnten zur besseren Koordination der neu zusammengesetzten Mannschaft verschiedene Manöver fahren. Später zwang uns die Flaute den Motor zu bemühen. Die Ansteuerung der Marina von Alcaidesa (spanische Seite von Gibraltar) bei Nacht mit vielen ankernden Tankern und Frachtern vor der Hafeneinfahrt und schnell von hinten aufkommenden Katamaran-Fähren war schön spannend! 23:50 Uhr lagen wir fest am Hafenamt.
Für die vierte Etappe ging es nach einem Hafentag endlich los, der erste Zwischenstop sollte Gibraltar sein. Nach dem Frühstück haben wir das Schiff klargemacht und haben abgelegt. Anfangs war noch kein Wind, sodass wir an Cádiz vorbei motort sind. Als dann endlich Wind aufkam, gingen die Segel schnell hoch. Wir nutzen die aufgekommene Brise, um noch einige Manöver zu üben und setzten dann unseren Weg fort. Leider flaute der Wind wieder ab und wir legten den Großteil der Strecke unter Motor zurück.
Irgendwann konnte man im Dunst die Küste Afrikas ausmachen, was für viele das erste Mal war. Als wir an Tarifa vorbeifuhren, wurde eilig der Sherry raugekramt, denn die erstmalige Einfahrt des Peters ins Mittelmeer sollte gebührend gefeiert werden.
Vorbei an vielen Tankern und anderen Frachtern ging es dann nach Gibraltar. Nach einem Anlegebier war der erste Seetag beendet und alle sind schnell in ihre Kojen geklettert, um am nächsten Tag fit für einen Ausflug zum Affenfelsen zu sein.
Als die neue Crew, außer einem Koffer, soweit angekommen war und die Einkäufe und Klamotten verstaut waren, haben wir den ersten Abend mit einem gemeinsamen Abendessen begonnen. Der Blick auf die Wettervorhersage ergab, dass wir am Sonntag noch nicht ablegen werden, da 40kn gegen an in der Straße von Gibraltar doch etwas viel ist, vorallem für den ersten Segeltag.Deshalb haben wir den Tag genutzt, um einen Ausflug nach Càdiz zu machen. Aufgrund des Windes fuhr die Fähre nicht, dafür aber ein Busshuttle. Dieser dauerte zwar deutlich länger aber dafür konnten wir Baumwollfelder und Flamingos beobachten. In Càdiz wurde die Stadt in Kleingruppen erkundet. Fazit des Tages von unser Erkundung war, dass die Stadt einige sehr hübsche Gebäude hat, man sich in den kleinen Gassen gut verlaufen kann und die Spanier unter einer Eisschokolade etwas anderes verstehen als wir. 😀
Zurück am Schiff haben wir die Sicherheitseinweisung gemacht, um am nächsten Morgen früh ablegen zu können. Kurz vorm Schlafengehen kam noch die positive Nachricht, dass der verloren gegangene Koffer noch ankommen soll. Kurze Zeit später folgte dann die Ernüchterung, der Lieferdienst war zwar da aber leider nur mit anderen Koffern. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass die Lieferung in den nächsten Hafen besser klappt.
Eine kurze Zusammenfassung der dritten Etappe von Sören
Die dritte Etappe ist erfolgreich zu Ende gegangen und ich sitze am Tag nach dem Crewwechsel in Cadiz und schreibe ein paar Zeilen mit meinen persönlichen Eindrücken.
Mit Starthafen Lissabon und Ziel in Rota/Cadiz hatten wir mindestens 250sm zu segeln und das ist für den Peter von Danzig eine überschauliche Distanz. Gleichzeitig eröffnen sich Möglichkeiten auch mal einen kleinen Abstecher zu machen und auch eine zweite Nacht auf der Ankerbucht zu bleiben.
Der erste Abstecher fand am Dienstag in der ersten Woche statt, wo wir morgens nach Norden (sic!) aufbrachen, um den geeigneten Startpunkt für die Exkursion zu den Berlenga Inseln zu erreichen. Das Wetter war gut mit leichten Winden und stabilem Hochdruck und wir konnten den Tag über unmittelbar vor dem alten Fort ankern.
Abends ging es dann wieder ‚gen Süden. Kurzer Stop in Cascais für ein Ersatzteil und dann weiter zum Südwestlichen Zipfel des Europäischen Festland, das Cap San Vincente.
Da wir uns erst für Samstag an der Algarve angemeldet hatten, haben wir noch einen Tag in Sagres geankert. Kompliment an die Wachführer Annika und Henrik, die pünktlich zum Sonnenaufgang unseren Peter vor die Bucht gesegelt haben.
Nach einer Woche atlantische Westküste, begann nun die Algarve. Im Westen (Sagres und Portimao) felsiger und im Osten (Culatra Island) sandiger und immer unter einem azurblauen Himmel ist die Südküsten Portugals ein tolles Urlaubs- / Segelrevier.
Wir hatten weiterhin großes Glück mit dem Wetter und nach Portimao die Zeit und das Wetterfenster um zwischen Festland und den Düneninseln in der Ria Formosa zu ankern. Das sind Wattengebiete mit flachen Inseln zur Atlantikseite und nach der Passage eines anspruchsvollen Seegatt zwischen Ilha da Culatra und Ilha da Barreta kann dort in den tieferen Prielen geankert werden. Für den PvD fand sich ein Plätzchen vor dem Culatra Boat Harbour auf 4,5m Kartentiefe. Die Gezeitenströme waren auch gar nicht so kräftig wie befürchtet. Dafür kam Nachmittags jeweils eine starke Brise auf, die den Peter mächtig am Anker zerren lies. Mit langer Kette hat unser Grundgeschirr verlässlich gehalten.
Vom Ankerplatz haben wir Ausflüge mit Dinghy, Wassertaxi und Fähre gemacht. Beindruckend schöne Insel mit Dünen, Sandstrand und sehr freundlichen Menschen.
Das Seegatt erlaubt die Passage stets zum Stillwasser nach der Flut und so stand der Abfahrtstermin schon länger fest. Mittwoch Nachmittag sind wir ausgelaufen und es war wenige Minuten vor Hochwasser trotzdem ein eindrucksvolles Gestrudel und Geströme. Mit Groß und ordentlich Maschinenfahrt sind wir prima durchgekommen. Ein Glück, dass da nicht so viel Verkehr ist wie in Schleimünde 🙂
Blieb von der Reise noch eine letzte Nachttour nach Rota. In Wachen und vor dem Wind sind die verbliebenen 70sm schnell abgesegelt. Rota ist ein nettes Städtchen am Nordufer der Bucht von Cadiz und aufgrund des ruhiger gelegenen Yachthafens mein ggü. Cadiz bevorzugtes Ziel für den Etappenwechesel gewesen.
In der Summe sind es 401sm gewesen, die diese Etappe gesegelt wurden und mit tiptop Crew und Wetterglück haben wir unglaublich viele Eindrücke aus den zwei Wochen mitgenommen. Im Logbuch stehen 10 Segeltage und jeweils vier Anker- bzw. Hafentage. Das geht zwar rechnerisch nicht auf aber im Urlaub gehen die Uhren anders. 😀
Der Peter segelt nun weiter zum Mittelmeer und ich freue mich darauf in St. Maarten wieder an Bord steigen zu dürfen.
Das Thema Energie in Form von Gas und Strom ist auf See wesentlich präsenter als in der heimischen Wohnung.
Zum einen kommt das Gas aus der Flasche und die Anzahl der Flaschen ist begrenzt und zum anderen kommt der Strom auf See nicht aus der Steckdose, sondern einer Batterie, die ebenfalls eine endliche Kapazität hat. Drum müssen Gasflaschen aufgefüllt und Batterien geladen werden.
Was die Batterien angeht haben wir auf dem Peter mittlerweile drei Möglichkeiten zu Laden: mit Landstrom, über die Lichtmaschinen des Motors und seit diesem Jahr auch mit Solarpanelen (Großen Dank an Lutz an dieser Stelle!). Das Laden der Batterien mit Landstrom ist zur Zeit nicht möglich, da der Laderegel dafür defekt ist. Mit den Solarpanelen kommen wir aber ziemlich gut über die Runden, sie versorgen uns mit so viel Strom das wir unseren Kühlschrank laufen lassen können und unsere Navigationsinstrumente mit Strom versorgt werden 💪 Zusammen mit der kurzen Nutzung des Motors bei An- und Ablegemanövern sind wir sogar autark, was unsere Stromversorgung angeht. Das Problem des Laderegels werden wir trotzdem möglichst bald beheben 😉
Was das Gas betrifft leerten sich die Flaschen nach der erfolgreichen Beschaffung des Gasdruckminderes zunehmend und es stellte sich die Frage: Wo bekommen wir neues her? Da wir keine Campinggaz(flaschen) nutzen, gestaltete sich dieses Problem schwieriger als gedacht. Neben Propan gibt es auch noch Butan und das in verschiedensten Flaschengrößen von 5 kg bis 25 kg. Da alle ausländischen Flaschen nicht in unsere Gaskiste passen, bestand die letzte Möglichkeit im Wiederbefüllen unserer alten Gasflaschen. Dafür haben wir von Culatra, Portgual aus lediglich ein Wasser Taxi nach Olhão und eine 60 km Fahrt mit dem Uber an die spanischen Grenze unternommen. Dort sind wir an einer Tankstelle endlich an unser lang ersehntes Gas gekommen. Danke nochmal an Svenja und Henrik für die Besorgung und Svenjas Papa für den guten Tipp! 🙂
Donnerstag früh sind wir um 7 Uhr in Rota angekommen, nach einem kurzen Nickerchen gabs Frühstück und dann wurde die Stadt erkundet. Es hat nicht lange gedauert, ehe sich ein Großteil der Crew an einer Panaderia wieder traf, um Spezialitäten zu testen. Die Empanandas wurden für sehr gut befunden. Abends wurde dann das Dinghi getauft und danach wurden wir von Henrik mit einem hervorragenden 3-Gänge-Menü verwöhnt. Der Samstag begann für Einige mit einer Laufrunde an der Promenade, bevor nach dem Frühstück das Schiff leer geräumt und ausgiebig geputzt wurde. Danach hat uns Henrik leider schon verlassen müssen, während der Rest der Crew den letzten Nachmittag für einen gemeinsamen Ausflug an den Strand genutzt hat. Der Tag ging mit einem leckeren Captains Dinner zu Ende.
Den Crewwechsel Tag haben wir mit einer Runde Yoga am Strand begonnen. Nach dem Frühstück verabschiedeten sich dann bereits Teile der Crew. Die an Bord bleibende Crew nutzen den Tag zum Waschen und Einkaufen, während die neue Crew langsam eintrudelte. Und so schnell ging eine sehr schöne Etappe zu Ende. Wir sind gespannt was die nächste Etappe für schöne Erinnerungen für uns bereit hält.😊